SESSIONS ´25

Die Sessions der Konferenz sind vier thematischen Schwerpunkten zugeordnet und werden in mehreren Parallelsessions abgehalten. Zusätzlich finden noch Workshops statt, für die eine separate Registrierung vorgenommen werden muss. Die Teilnehmer:innen erwartet somit ein buntes und abwechslungsreiches Tagungsprogramm. Die Themenschwerpunkte sind

(1) Maßnahmen der Transformation: Nature Restoration
(2) Kompetenzen & Qualitätskontrolle: von Artenkenntnis bis Monitoring
(3) Mit der Gesellschaft: Outreach & Bildung
(4) Herausforderungen der Nachhaltigkeit: Zielkonflikte, Synergien, Angelpunkte, Biodiversität und Klima
(5) Freie Themen

Die TAGE DER BIODIVERSITÄT 2025 sollen die Biodiversitäts-Community (aus Wissenschaft und Praxis), Stakeholder sowie Medien gleichermaßen ansprechen und an einem Ort zusammenbringen. Insbesondere wird der “Studentische Nachwuchs” angesprochen bzw. angeregt, die Interaktionen mitzugestalten. Die “Young Researchers Session“ lädt junge Wissenschafter:innen ein, ihre Forschung verständlich zu präsentieren und sich mit ihren Beiträgen um die “Biodiversitätspreise 2025” zu bewerben.

Für alle Sessions mit OPEN CALL bitten wir um Einreichung von Abstracts für Vorträge (und Posters) bis 15.12.2024. Bitte verwenden Sie das dafür vorgesehene Abstract-Formular ->DOWNLOAD ABSTRACT-FORMULAR und senden Sie es an folgende e-Mail-Adresse: office@biodiversityaustria.at

 

Die Plätze zu den Workshops sind limitiert. Die Anmeldung zu einem Workshop ist nur mit Ticketnachweis möglich. Senden Sie dieses und Ihre Workshopteilnahmewünsche an michaela.hammerer@donau-uni.ac.at.  Die Registrierung erfolgt entsprechend der Reihenfolge der Anmeldungen. Es wird ersucht,  Reservierungen, die nicht eingehalten werden können, via Email-Info bekanntzugeben.

(1) Maßnahmen der Transformation

1.1 Konnektivität von Waldlebensräumen (OPEN CALL)

Lead: Katharina Lapin (katharina.lapin@bfw.gv.at; BFW) 

Mitwirkende: Janine Oettel (janine.oettel@bfw.gv.at; BFW), Heino Konrad (heino.konrad@bfw.gv.at; BFW)


Titel: Implikationen der Konnektivität von Waldlandschaften für Naturschutz, Wiederherstellung und interdisziplinäre Forschung

Alles in einem gesunden Ökosystem ist miteinander verbunden„, so die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN). Diese einfache Erkenntnis fasst die überwältigende wissenschaftliche Beweislast zusammen, die die entscheidende Rolle der ökologischen Konnektivität für die Erhaltung der Biodiversität auf der Erde zeigt. Ökologische Konnektivität, global definiert, ist die ungehinderte Bewegung von Arten und die Bewahrung der natürlichen Prozesse, die das Leben auf der Erde erhalten (CBD, 2021).

Angesichts einer zunehmend fragmentierten Waldlandschaft, in der natürliche Prozesse und Arten bedroht sind, ist es wichtig, die Bedeutung der ökologischen Konnektivität für die Aufrechterhaltung des empfindlichen Gleichgewichts und der Gesundheit der Waldökosysteme zu erforschen und anzuerkennen. Die Arbeit an ökologischer Konnektivität in Waldökosystemen erfordert daher einen interdisziplinären Ansatz, der verschiedene wissenschaftliche Disziplinen umfasst.

 

Ziele:

Die Session zur Konnektivität von Waldlebensräumen zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis dafür zu vermitteln, wie ökologische Korridore, Habitatnetzwerke und Landschaftsverbindungen zur Erhaltung vielfältiger Waldökosysteme und zur Förderung einer positiven Biodiversitätsentwicklung beitragen. Durch die Diskussion verschiedener Bewirtschaftungsansätze, von der Erhaltung bis zur Wiederherstellung der Konnektivität, der genetischen Vielfalt, dem Schutz der Artenvielfalt und Ökosystemfunktionen, gewinnen wir wertvolle Einblicke in die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit von Waldökosystemen und unterstreichen so ihre entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Biodiversität sowie ihrer sozioökonomischen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden.

 

CALL for Abstracts:

Um einen kreativen und inklusiven Ansatz zu gewährleisten, suchen wir Beiträge von einer vielfältigen Gruppe von Expert:innen, darunter Ökolog:innen, Raumplaner:innen und Forstwissenschaftler:innen, sowohl aus der Forschung und aus der Praxis. 

Die Session umfasst sieben Vorträge (jeweils 15 Minuten Vortrag + 5 Minuten Diskussion nach jedem Vortrag) sowie eine Poster-Session mit 5 Speed-Poster-Präsentationen (4 min pro Posterpräsentation, in Summe 30 Minuten).

Lead: Florian Borgwardt (florian.borgwardt@boku.ac.at) & Günther Unfer; IHG BOKU

 

Titel: Gewässersanierung: Besser heute als morgen!

Angesichts der dramatischen Situation des Biodiversitätsrückgangs in aquatischen Ökosystemen soll diese Session aufzeigen, wo und welche Sanierungsmaßnahmen dringend umgesetzt werden sollen. Die Analyse des Erfolgs und Misserfolgs bisheriger Maßnahmen soll den Weg in die Zukunft aufbereiten und die Entwicklung von Strategien nachhaltiger Sanierungslösungen ermöglichen. Wo liegen die Versäumnisse in der bisherigen Umsetzung der Wasserrahmen- und Habitatrichtlinie, wo sind darüber hinaus Maßnahmen zu setzen und wie kann die EU-Renaturierungsverordnung zusätzliche Impulse liefern? Welche Art von Maßnahmen braucht es und in welchem Umfang müssen sie umgesetzt werden, um den Biodiversitätsrückgang zu stoppen und umzukehren.

Lead: Julia Balasch (Jugendbiodiversitätsnetzwerk GYBN AUSTRIA)

Mitwirkende: Jakob Mohl, Miriam Prager

Kontakt: gybn.austria@gmx.at

 

Titel: Jugend als Stakeholder im Renaturierungsprozess

Die Jugend als Stakeholder und Rightholder in Klima- und Naturschutzfragen ist nicht Teil des EU-Renaturierungsgesetzes. Junge Menschen übernehmen jedoch bereits eine führende Rolle in der non-formalen Bildung für und Umsetzung von Naturschutz und Renaturierung. Ihrer einzigartigen Perspektive auf Fragen des Naturschutzes muss Gehör verschafft werden. Die Jugend als Stakeholder anzuerkennen, bedeutet auch, Renaturierungsmaßnahmen schnellstmöglich und ambitioniert umzusetzen, um die Verantwortung heutiger Generationen nicht auf zukünftige Generationen abzulagern. Um jugendliche Stimmen zum Thema Renaturierung zu bündeln, hat das Österreichische Jugendbiodiversitätsnetzwerk in Zusammenarbeit mit weiteren Jugendorganisationen ein österreichisches Jugendstatement erarbeitet. In dem Workshop soll dieses Statement vorgestellt und anschließend einzelne Aspekte und deren Eingliederung in den nationalen Renaturierungsplan diskutiert werden. Außerdem werden wir über Jugendpartizipation in Naturschutz und Renaturierung sowie Kriterien für soziale und inklusive Renaturierungsprojekte reden und uns ansehen, wie eine weitere Einbindung junger Menschen in diverse Stakeholderprozesse aussehen könnte.”

Lead: Christoph Schunko (christoph.schunko@boku.ac.at) und Christian R. Vogl (christian.vogl@boku.ac.at), IFÖL BOKU

 

Titel: Status, Erhalt und Förderung von Agrarbiodiversität durch Agrarökologie und Biologische Landwirtschaft

Agrarbiodiversität umfasst alle Komponenten der biologischen Vielfalt in landwirtschaftlichen Ökosystemen und ist ein wesentlicher Bestandteil der Biodiversität in Österreich. Große Teile der Biodiversität sind demnach abhängig von landwirtschaftlichen Strukturen, Bewirtschaftungsmaßnahmen und deren dynamischer Veränderung. Diese Session bietet anhand von Vorträgen und Postern einen exemplarischen Überblick über den Status von Komponenten der Agrarbiodiversität in Österreich sowie deren Erhaltung und Förderung durch agrarökologische Praktiken und Biologische Landwirtschaft. 

 

CALL for Abstracts:

Die Verantwortlichen laden ausgewählte Akteur:innen ein, Beiträge zu gestalten. Darüber hinausgehend sind alle Konferenzteilnehmer:innen – u.a. Wissenschaftler:innen, Praktiker:innen, und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft – dazu eingeladen, Vorträge und Poster (DIN A0) für die Session einzureichen.

Lead: Julia Kelemen-Finan (julia.kelemen@naturschutzakademie.atNaturschutzakademie) und Monika Kriechbaum (monika.kriechbaum@boku.ac.at; INF BOKU)

 

Titel: „Restauration“ von wertvollen Trockenlebensräumen: Wissenschaftliche Anforderungen und Umsetzung in der Praxis

In dieser Session werden Projekte aus ganz Niederösterreich mit ähnlichen Herausforderungen (z.B. Verbuschung nach Aufgabe der traditionellen Bewirtschaftung), aber verschiedenen Rahmenbedingungen und Herangehensweisen präsentiert. Die Beiträge legen unterschiedliche Schwerpunkte auf folgende Themenbereiche: Ziele der Maßnahmen; Zielarten und Zielkonflikte; Maßnahmen und Methoden der Umsetzung (Maschinen, Pflegezeitpunkte, Schnittgutverwertung, Logistik); Evaluierung; Finanzierung; besondere Schwierigkeiten in der Praxis; Erfolgsfaktoren.

 

Format: Kurze Einführung; vier Beiträge/ Vorträge (je 25 Min. inkl. kurze Fragen); Pause; Diskussion am Ende (ca. 40 Min.) 

Titel und Referent*innen:

  1. Vom Bagger zur Mosaik-Mahd: Planung und Zufall bei der Restauration am Waschberg
    Dr. Julia Kelemen-Finan (naturschutzakademie.at) & Andreas Schütz BSc (INF, Universität für Bodenkultur Wien)
  2. Eine dornige Angelegenheit: Wiederherstellungsmaßnahmen auf Trockenlebensräumen am Südrand der Böhmischen Masse
    Dipl.-Ing. Michael Binder (LANIUS – Forschungsgemeinschaft für regionalen Naturschutz)
  3. Green Belt Camp: Jugendliche pflegen Trockenrasen am Grünen Band im Weinviertel
    Thomas Horvath BS  & Sarah Gross BSc (Naturschutzbund NÖ)
  4. Zielarten im Naturschutzgebiet Eichkogel: Stolpersteine bei Konzeption und Umsetzung
    Dr. Matthias Kropf & Dr. Monika Kriechbaum (INF, Universität für Bodenkultur Wien) 

Leads: Eva Schober (eva.schober@donau-uni.ac.at) & Kathrin Pascher (Allianz BiodiWa, Biodiversitäts-Hub Österreich)

 

Titel: Biodiversität, Gewässerökologie und Wasserwirtschaft – Gemeinsame Lösungsstrategien und Perspektiven in Zeiten großer Herausforderungen

Inhalt:

Die Allianz Biodiversität und Wasser (BiodiWa) wurde 2022 von Mitgliedern des Österreichischen Biodiversitätsrates und der Austrian Joint Water Initiative (AJWI) gegründet und wird am Biodiversitäts-Hub Österreich an der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) koordiniert.

Im Zuge der Zusammenführung von Forschungsergebnissen und -perspektiven aus Wasser und Biodiversität ist ein gemeinsames BiodiWa Positionspapier entstanden, das die Herausforderungen sowie Lösungsansätze für die Bewältigung von überlappenden Forschungsfragen der beiden Fachbereiche – wie beispielsweise Klimawandelanpassung oder Renaturierung – skizziert. 

Mithilfe der Expert:innen des Workshops (sowohl eingeladene als auch angemeldete Teilnehmer:innen) sollen die Ergebnisse evaluiert und Ergänzung am Positionspapier vorgenommen werden.

Ablauf: Kurzpräsentation des Positionspapiers, Darstellung verschiedener Lösungsansätze und Feedback der Workshopteilnehmer:innen. 

Output: Aktualisierung des Positionspapiers. Geplante Publikation im April/Mai 2025.

Zielgruppe:

Der Workshop richtet sich speziell an Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis der Gewässerökologie, Wasserwirtschaft und terrestrischen Biodiversität.

 

Dauer: 1,5 h

Teilnehmer:innenanzahl: max. 15

Lead: Rafaela Schinegger (rafaela.schinegger@boku.ac.atILEN BOKU)

Mitwirkende: Florian Borgwardt (IHG BOKU), Florian Kunz (IWJ BOKU), Roland Grillmayer & Florian Danzinger (Umweltbundesamt)

  

Titel: Planung der Ökologischen Konnektivität über verschiedene Bereiche, um gesunde Ökosysteme und die Bereitstellung ihrer Dienstleistungen zu unterstützen

Inhalt:

Gesunde, artenreiche Ökosysteme und die von ihnen erbrachten Leistungen wie saubere Luft, Wasser, Nahrung und Klimaregulierung hängen von der ökologischen Vernetzung ab, d. h. dem Fluss von Genen, Arten, Energie und Nährstoffen über Land- und Wasserflächen hinweg. Die Zerstörung von Lebensräumen, die Zerschneidung und Fragmentierung, der Klimawandel und eine nicht nachhaltige Entwicklung bedrohen jedoch diese Vernetzung und beeinträchtigen die Fähigkeit der Ökosysteme, zu funktionieren und ihre Leistungen effektiv zu erbringen.

In dieser Sitzung sollen innovative Ansätze zur Analyse und Planung ökologischer Konnektivität aufgezeigt und diskutiert werden, wobei der Schwerpunkt auf realitätsübergreifenden Strategien liegt. Sie wird sich mit zentralen Fragen, wie den folgenden befassen:

  • Wie können wir die Bewegung von Arten (zufällig vs. gesteuert, schrittweise vs. stetig) und ökologische Flüsse innerhalb und zwischen verschiedenen Bereichen besser verstehen?
  • Welches sind die besten Praktiken, Methoden und Instrumente für die Analyse der Konnektivität und die Gestaltung von Korridoren und Netzwerken unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der einzelnen Bereiche?
  • Wie kann die Konnektivität in die Planung und das Management von Landschaften und Flusseinzugsgebieten integriert werden, um die ökologische Integrität von Ökosystemen und die Erbringung ihrer Leistungen für den Menschen zu gewährleisten?
  • Wie können wir die unvermeidlichen Auswirkungen auf Lebensräume und Arten angehen, die sich aus der Infrastruktur ergeben (lineare Infrastrukturen wie Straßen, Eisenbahnen und Wasserwege, punktuelle Infrastrukturen wie Energieerzeugungsanlagen)?
  • Was sind die politischen Auswirkungen und Erfordernisse im Hinblick auf die ökologische Konnektivität zwischen verschiedenen Bereichen?

Ziel:

Dieser Workshop richtet sich an Wissenschaftler:innen, Naturschützer:innen und politische Entscheidungsträger:innen, die aktuelle Forschungsergebnisse, Herausforderungen und innovative Strategien zur Verbesserung der Konnektivität diskutieren, um gesunde Ökosysteme und die Bereitstellung ihrer Dienstleistungen zu unterstützen. 

Im Workshop wird es anfangs Kurzimpulse geben und anschließend zu den brennendsten Themen der Konnektivitätsplanung in Theorie und Praxis diskutiert werden.

Dauer: 2,5h

Teilnehmer:innenanzahl: 20-30

 

ENGLISH:

This session seeks to highlight and discuss innovative approaches to ecological connectivity analysis and planning, emphasizing cross-realm strategies. It will address main questions such as:

  • How can we better understand the movement of species (random vs. guided, stepwise vs. steadily) and ecological flows within and across different realms?
  • What are the best practices, methods, and tools for analysing connectivity and designing corridors and networks while considering the unique needs of each realm?
  • How can connectivity be integrated into landscape- and river basin planning and management to safeguard the ecological integrity of ecosystems and the provision of their services to humans?
  • How can we tackle the inevitable impacts on habitats and species resulting from infrastructure (linear such as roads, railways and waterways, point such as energy production plants)?
  • What are the policy implications and needs towards ecological connectivity across realms?

Healthy, biodiversity-rich ecosystems and the services they provide, such as clean air, water, food, and climate regulation, depend on ecological connectivity, i.e., the flow of genes, species, energy, and nutrients across land- and waterscapes. However, habitat degradation, dissection as well as fragmentation, climate change, and unsustainable development threaten this connectivity, impairing the ability of ecosystems to function and deliver their services effectively.

„Ecological Connectivity Planning Across Realms to Support Healthy Ecosystems and the provision of their Services“ aims to bridge the gap between realms, especially terrestrial and freshwater by focusing on comprehensive strategies that promote connectivity and diminish barriers. This interdisciplinary session thus will bring together scientists, conservationists, and policymakers to discuss current research, challenges, and innovative strategies for improving connectivity to support healthy ecosystems and the provision of their services. 

 

(2) Kompetenzen und Qualitätskontrolle

Lead: Christian Sturmbauer (christian.sturmbauer@uni-graz.at; Univ. Graz, ÖAW – Kommission für Biodiversität), Johannes Rüdisser (johannes.ruedisser@uibk.ac.at; Univ. Innsbruck), 

Mitwirkende:  Elisabeth Haring (elisabeth.haring@nhm-wien.ac.at; NHMW), Hans-Christoph Winkler (hans-christoph.winkler@oeaw.ac.at; ÖAW) & Alice Vadrot (alice.vadrot@univie.ac.at; Univ. Wien)

 

Titel: Zwischen Dokumentation und High-Impact: Die Zukunft der Biodiversitätsforschung in Österreich

Die Biodiversitätsforschung ist essentiell für das Verständnis und den Schutz unserer natürlichen Umwelt. Forscher*innen in diesem Bereich stehen jedoch vor vielfältigen Herausforderungen. Diese reichen von der überaus dynamischen Entwicklung neuer Methoden bis hin zum Spannungsfeld zwischen der Forderung nach „High-Impact-Science“ sowie projektorientierter Forschungsförderung und der Notwendigkeit zur dauerhaften wissenschaftlichen Dokumentation verschiedener Biodiversitätsaspekte.

 

CALL for Abstracts:

Diese Session bietet eine Plattform, um die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Biodiversitätsforschung in Österreich zu diskutieren. Wir suchen Beiträge, die sich unter anderem mit folgenden Themen befassen:

  • Stellenwert der Biodiversitätsforschung: Wie positioniert sich die Biodiversitätsforschung im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere im Hinblick auf „High-Impact-Science“? Welche Strategien können entwickelt werden, um die Wahrnehmung und den Einfluss dieser Forschung zu steigern? Welche Rolle spielen dabei die systematische Dokumentation und das Monitoring der Biodiversität in Österreich? Welche Methoden und Technologien kommen zum Einsatz, und wie können sie verbessert werden, um die Qualität und den Umfang der Biodiversitätsdaten zu sichern?
  • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Wie können junge Forscher*innen für die Biodiversitätsforschung gewonnen und langfristig unterstützt werden? Wie können Kompetenzen im Fachbereich Biologische Systematik und Taxonomie gefördert werden? Welche Rolle spielen dabei Hochschulen, Forschungsinstitute und Förderprogramme? Wir laden besonders Beiträge ein, die innovative Ansätze zur (gender-sensitiven) Nachwuchsförderung vorstellen.
  • Neue Kommission für Biodiversität in Österreich – Biodiversity Austria (BiodivA): In dieser Session wird auch die Kommission für Biodiversität in Österreich – Biodiversity Austria (BiodivA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vorgestellt werden. Die Kommission wird ihre Ziele und geplanten Initiativen präsentieren, um die Position der Biodiversitätsforschung in Österreich weiter zu stärken und das Bewusstsein für den Erhalt der Biodiversität in Gesellschaft und Politik zu schärfen.

Wir freuen uns auf Beiträge, die theoretische, empirische oder praxisorientierte Perspektiven zu diesen Themen einbringen. Eingereichte Abstracts sollten nicht länger als 300 Wörter sein. Bitte geben Sie auch das bevorzugte Präsentationsformat an: Kurzvortrag oder Posterpräsentation.

Lead: Nikola Szucsich (nikolaus.szucsich@nhm-wien.ac.at; ABOL NHMW)

Mitwirkende: Elisabeth Haring (elisabeth.haring@nhm-wien.ac.at), Christoph Hörweg (christoph.hoerweg@nhm.at), Michaela Sonnleitner (michaela.sonnleitner@nhm.at), alle NHMW

 

Die seit 2014 bestehende österreichweite DNA-Barcoding-Initiative „ABOL – Austrian Barcode of Life“ hat zum Ziel, mittels DNA-Barcode-Sequenzen alle Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu dokumentieren und trägt somit wesentlich zur Erfassung der Österreichischen Biodiversität bei. Die Session gibt einen Einblick in 10 Jahre ABOL und die zahlreichen Projekte, die zur Füllung der Referenzdatenbank beitragen und beigetragen haben. Wo stehen wir in der Erfassung und in der Anwendung, wo liegen Herausforderungen und Handlungsbedarf, bei ABOL und bei der Erfassung und dem Management von Biodiversitätsdaten in Österreich allgemein? 

Maßnahmen für die ökologische Transformation der Gesellschaft bringen einen erhöhten Bedarf an Biodiversitätsdaten mit sich – einerseits als Datengrundlage für die Planung von Maßnahmen, andererseits zur Überprüfung der Wirksamkeit von gesetzten Maßnahmen. DNA-Barcoding als zeit- und kosteneffiziente Ergänzung zur morphologischen Artbestimmung, erweitert den Personenkreis jener, die Biodiversitätsdaten erheben können, wie Daten erhoben werden und nicht zuletzt die Organismengruppen, die erfasst werden können. Grundvoraussetzung für die Anwendung dieser Methode in der Praxis, wie etwa das Biodiversitätsmonitoring, ist eine Referenzdatenbank, die möglichst das gesamte Arteninventar enthält. ABOL ist aber nicht nur bestrebt, diese Referenzen zu erstellen, sondern versucht auch die praktische Anwendung von DNA-Barcoding zu etablieren und zu forcieren. 

Die Session soll einen Überblick über die Entwicklungen der letzten 10 Jahre und einen Ausblick in die Zukunft liefern. Darüber hinaus sollen Einblicke in den aktuellen Stand der Biodiversitätsdaten in Österreich, deren Erfassung, Management, Vernetzung und Verfügbarkeit geboten werden, die zur Diskussion anregen.

 

Ablauf der Session: 

  • Keynote über 10 Jahre ABOL und Zukunftsperspektiven
  • Kurzvorträge und Poster zu ABOL-Projekten
  • Kurzvorträge und Poster zu Biodiversitätsdaten in Österreich
  • Diskussion

CALL for Abstract:

Passend zu den Themen der Session kann ein Abstract (-> Formular DOWNLOAD) zu folgenden Formaten eingereicht werden:

  • Wissenschaftlicher Vortrag (15 Min. inkl. Diskussion) 
  • Wissenschaftliches Poster (DIN A0)

Lead: Harald Meimberg (meimberg@boku.ac.at; INF BOKU)

Mitwirkende: Yoko Krenn

 

Titel: Monitoringkonzepte und emergente Technologien zur Biodiversitätserhebung

Die Entwicklungen der Biodiversität und die Maßnahmen als Reaktion auf die Biodiversitätskrise verlangen ein immer genaueres Biodiversitätsmonitoring. Die Anforderungen können die bestehenden Kapazitäten an die traditionelle Taxonomie überfordern, vor allem weil diese in den letzten Dekaden mehr und mehr abgebaut wurden. Es werden daher vor allem indirekte Methoden zur Diversitätsbestimmung herangezogen, die jeweils unterschiedliche Aspekte abdecken und unterschiedliche Fehlerquellen haben. 

Ziel(e):

Im Rahmen der Session werden die Anforderungen an Monitoring und die verschiedenen Methoden diskutiert.  Wir erarbeiten einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen bei der Erhebung der biologischen Vielfalt und Einblicke in verschiedene neue Methoden und Technologien für das Biodiversitätsmonitoring: Von Biomasse an Fluginsekten, Metabarcoding, Megabarcoding und eDNA, die Bestimmung von Arten mit digitalen und KI- Methoden und der Einsatz von Citizen Science. Im besonderen Fokus stehen die nötigen Langzeitbeobachtungen im Rahmen von LTER und wie die damit zusammenhängenden Standardbeobachtungen gewährleistet und gegebenenfalls verbessert werden können. 

 

CALL for Abstract:

Wir planen drei Überblickspräsentationen, die KI, Citizen Sciences und Metabarcoding als Biodiversitätsmonitoring-Tool einführen. 


Weitere Abstracts zum Thema können eingereicht werden:
– Vorträge zu 15 min
– Poster (A0)

Für die Einreichung des Abstracts ersehen Sie das vom Veranstalter vorgegebene Abstract-Format sowie die Empfangsadresse und den Einreichschluss.

 

Lead: Andreas Kroh (andreas.kroh@nhm.at; NOBIS)

Mitwirkende: Dominique Zimmermann (dominique.zimmermann@nhm.at; NHM Wien, NOBIS)

 

Young Researchers‘ Session Biodiversitätsforschung

Die Young Researchers‘ Session widmet sich der Würdigung herausragender Nachwuchswissenschaftler:innen in der Biodiversitätsforschung. In dieser Session tragen ausschließlich Studierende* vor, die sich um den MSc- oder den PhD-Biodiversitätspreis bewerben.

 

CALL for Abstracts:

Eingeladen sind Vorträge zu verschiedenen Bereichen der Biodiversitätsforschung, von Methoden und umgesetzten Projekten der Biodiversitätserhebung, die die Artenkenntnis als Fundament für effektives Monitoring und Naturschutz betonen, bis hin zu wissenschaftlichen Beiträgen, wie z. B. phylogenetischen Analysen oder taxonomischen Arbeiten zur Beschreibung unbekannter Biodiversität. Wir ermutigen die Teilnehmer:innen, deutlich zu machen, welche Relevanz ihre Forschung für diese größere Agenda zur Erhaltung der Biodiversität hat. In der Lage zu sein, die breite Öffentlichkeit für die biologische Welt und die Prozesse, die diese Welt verändern, zu faszinieren, ist der Schlüssel, um öffentliches Interesse zu wecken und positive Veränderungen zu bewirken!

Im Anschluss an die Vorträge wird der beste Vortrag durch eine Jury ermittelt und die zwei Biodiversitätspreise in der Höhe von jeweils € 500,- verliehen.

Es sind auch Posterbeiträge (A0 Hochformat) willkommen – das beste Poster wird vom Publikum gewählt und mit € 200,- prämiert.

Lead: Alexandra Jiricka-Pürrer (alexandra.jiricka@boku.ac.at; BOKU-ILEN), Robin Sandfort (BOKU ILEN), Brady Mattson (BOKU-IWJ)

 

Titel: Wie werden KI-basierte Anwendungen die Planungspraxis verändern?  Jüngste Entwicklungen bei der Erfassung und Verarbeitung von Biodiversitätsdaten und ihr Einfluss auf die Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise.

In unserem interdisziplinären Workshop wollen wir die aktuellsten Entwicklungen der KI-Ansätze erörtern und dabei Fortschritte aus der Perspektive der Biodiversitätsforschung und des Monitorings mit den Planungswissenschaften (Raumplanung, Umweltplanung, Landschaftsplanung,…) verknüpfen.

Nach kurzen Impulsvorträgen wollen wir in einem interaktiven Planspiel anhand der Energieplanung in das Thema gemeinsam konkret eintauchen. Ziel ist es, Chancen & Risiken aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, auch mit Blick auf europäische Politiken und Vorgaben wie Renaturierungsgesetz und Taxonomie.

Abschließend werfen wir, je nach Teilnehmer*innenkreis, einen Blick auf die interdisziplinäre Forschungsagenda sowie Möglichkeiten zur gemeinsamen Kommunikation und wissenschaftlichen Veröffentlichung.

Ziele:

1) zu diskutieren, wie KI basierte automatisierte Ansätze genutzt werden können, um bestehende Erhebungen zu ergänzen und welche Grundlagen / Standards es dafür braucht

2) zu erkunden, welche Möglichkeiten KI basierte Anwendungen bieten, die Vielfalt der Daten in der Biodiversitätsforschung und -überwachung handhabbar, zuverlässig und zugänglich zu machen

3) zu untersuchen, wie die Qualität, Effizienz und Legitimität von Planungsprozessen erhalten oder sogar verbessert werden kann, wenn Konfliktpotenziale frühzeitig erkannt und angegangen werden.

4) zu untersuchen, wie automatisierte Ansätze die Vielfalt an Daten im Biodiversitätsmonitoring besser auswertbar und zugänglich machen können bzw. für welche planerischen Fragestellungen.

Dauer: 1,5 Std.

Max. Teilnehmer:innenzahl: 25

 

ENGLISH:

 

Title: Opportunities and Challenges of Artificial Intelligence for Biodiversity Monitoring
AI will change planning practice- recent developments in collecting and processing biodiversity data and their influence in tackling the biodiversity and climate crises

 

The main objectives of the session are to:
1) examine how innovative approaches can enhance the collection and interpretation of data on species and biodiversity in planning processes.
2) to explore current research on novel technological advancements and their impact in planning practice, whether they lead to better data on species, habitats and biodiversity that inform mitigation of negative impacts
3) investigate how the quality, efficiency, and legitimacy of planning processes can be maintained or even improved when conflict potentials are identified and addressed early
4) examine possible automated ways to make the diversity of data in biodiversity research and biodiversity monitoring manageable, reliable and accessible
In our interdisciplinary workshop, we want to discuss the latest developments in AI approaches and link advances from the perspective of biodiversity research and monitoring with planning sciences (spatial planning, environmental planning, landscape planning, etc.).
After short keynote speeches, we will immerse ourselves in the topic in an interactive simulation game based on energy planning. The aim is to look at opportunities and risks from different perspectives, also with a view to European policies and requirements such as restoration legislation and taxonomy.
Finally, depending on the group of participants, we will take a look at the interdisciplinary research agenda as well as opportunities for joint communication and scientific publication.

Lead: Elisabeth Haring (elisabeth.haring@nhm.at) Zoologisch-Botanische Gesellschaft

Mitwirkende: Helmut Sattmann (helmut.sattman@nhm.at), Andreas Tribsch (Andreas.Tribsch@plus.ac.at)

 

Titel: Defizite in der taxonomischen Forschung in Österreich 

Der weltweite Mangel an taxonomischen Informationen, die Lücken in taxonomischem Wissen sowie der Mangel an ausgebildeten Taxonom:innen wird mit dem Schlagwort „taxonomic impediment“ umrissen. Die nach wie vor große Zahl an jährlich neu beschriebenen Arten mag über diesen Mangel hinwegtäuschen, denn taxonomische Expertise ist ungleich über die vielen Organismengruppen verteilt. In Österreich fehlt außerdem das Wissen über Vorkommen und geographische Verbreitung vieler Arten. Zusätzlich ist die personelle Abdeckung durch entsprechende Expert:innen oft gering, wie in der Zoologie bei der Abschätzung der Artenzahlen sichtbar wird (Geiser 2018). So sind etwa Parasiten von Wildtieren und vielen Pflanzengruppen,

die keiner Nutzung unterliegen, ungenügend erfasst, taxonomisch schlecht bearbeitet und daher auch in den DNA-Datenbanken besonders lücken- und fehlerhaft referenziert. Ähnliches gilt auch für andere vermutlich artenreiche Gruppen kleiner wirbelloser Tiere oder unauffälliger merkmalsarmer Algen- oder Moosgruppen. Ursache dieser Defizite sind der Mangel an Taxonom:innen, geringe wissenschaftliche Tradition und damit verbunden mangelnde

Ausbildungsmöglichkeiten. Diese Blindstellen führen dazu, dass Funktion und Bedeutung vieler Arten im Ökosystem wenig bekannt sind und vermutlich auch stark unterschätzt werden. Wir wollen dazu beitragen, eine breite Perspektive für die taxonomische Biodiversitätsforschung in Österreich zu entwickeln.

Die Session thematisiert folgende Fragen: In welchen Gruppen finden wir die größten Defizite? Wo besteht daher dringender Handlungsbedarf? Und weiters fragen wir, an welchen Organismengruppen in Österreich geforscht wird, die weltweit generell kaum beforscht sind („dark taxa“).

 

Ablauf der Session

  • Zwei Keynote-Vorträge 
  • Kurzvorträge (15 Min. inkl. Diskussion) und Poster (Kurzpräsentationen – 3 min)

 

CALL for Abstracts:

Passend zu den Themen/Fragen der Session kann ein Abstract (-> Formular DOWNLOAD) zu folgenden Formaten eingereicht werden:

  • Wissenschaftlicher Kurz-Vortrag (15 Min. inkl. Diskussion)
  • Wissenschaftliches Poster (DIN A0)

Lead: Martin Kainz (martin.kainz@donau-uni.ac.at; UWK/WasserCluster Lunz) 

Mitwirkende: Cihelio Amorim (WasserCluster Lunz); Daniela Achleitner, Christian Bauer, Florian Keil (Bundesumweltamt), Michael Schagerl (Univ. Wien)

 

Titel: Ernährung und Biodiversität in der Teichwirtschaft 

Weltweit gibt es etwa 300 Millionen Teiche, von denen Fischteiche einen wesentlichen Teil ausmachen, insbesondere in Asien und Europa. Die ökologische Rolle der vom Menschen angelegten Fischteiche als Lebensraum für Primärproduzenten wie Gefäßwasserpflanzen und Algen sowie für Konsumenten wie Zooplankton, Amphipoden, aufsteigende Insekten und Fische ist bisher kaum bekannt. Neuere Arbeiten weisen darauf hin, dass Fischteiche Hotspots der biologischen Vielfalt sind, die reich an planktonischer Artenvielfalt sind und Fische und Verbraucher wie Spinnen oder Vögel in Uferökosystemen mit Nahrungsenergie versorgen. Zusätzlich zu der bekannten Nahrungszufuhr von Teichplankton für Fische und dem kürzlich erkannten Nahrungsbeitrag von aufkommenden Insekten für terrestrische Konsumenten, unterstützen Fischteiche als Stabilisatoren der Biodiversität von Teich- zu terrestrischen Ökosystemen (‚pondscape ecology‘).

 

 

CALL for Abstracts:

Wir suchen Beiträge zur Biodiversität in (Fisch-)Teichen, zu Möglichkeiten, Biodiversität mit der nachhaltigen Nutzung von Fischteichen zur Produktion von Speisefischen zu verbinden. Wir ermutigen zu Beiträgen an der Schnittstelle von aquatischer trophischer Ökologie, Biodiversität von (Fisch-) Teichen und Teichwirtschaft, um eine gemeinsame Strategie zum Schutz der Biodiversität auf Teichlandschaftsebene zusammen mit der Teichwirtschaft zu entwickeln.
 

ENGLISH:

 

Title: Nutrition and biodiversity in fish ponds

There are about 300 million ponds worldwide, among which fishponds are a substantial part, particularly in Asia and Europe. The ecological role of human-made fishponds in providing habitats for primary producers, such as vascular water plants and algae, and consumers, including zooplankton, amphipods, emerging insects and fishes, remains thus far poorly recognized. Recent work points to fishponds as biodiversity hotspots, which are rich in planktonic biodiversity and in providing dietary energy to fishes and consumers, such as spiders or birds of riparian ecosystems. In addition to the known diet supply of pond plankton to fish and the recently recognized diet contribution via emerging insects to terrestrial consumers lends support to fishponds as stabilizers of biodiversity from pond to terrestrial ecosystems (‘pondscape ecology’). This session seeks contributions to (fish)pond biodiversity and ways to combine biodiversity with sustainably using fishponds to produce diet fish.

 

We encourage submissions at the interface of aquatic trophic ecology, biodiversity of (fish)ponds and pond management to establish a common strategy for protecting biodiversity at pondscape levels together with fishpond management.

Lead:  Markus Milchram (markus.milchram@boku.ac.at) und Stephan Burgstaller (stephan.burgstaller@googlemail.com), Institut für Zoologie BOKU

 

Titel: Aktuelle Bedeutung klassischer Methoden im Biodiversitätsmonitoring

 

Sind klassische Methoden des Biodiversitätsmonitorings wie das Sammeln von Organismen und deren Spuren sowie die Durchführung von Populationszählungen in Zeiten von eDNA, automatischen Detektoren und machine learning noch notwendig? Dieser Frage wollen wir im Rahmen dieser Session mit einem eingeladenen und vier Kurzvorträgen auf den Grund gehen. Während die Forschung heutzutage oft neuartige Ansätze in den Vordergrund stellt, bleiben klassische Methoden in der Wissenschaft und Praxis nämlich nach wie vor weit verbreitet. Die Bedeutung dieser Methoden, deren Weiterentwicklung und ihre Kombination mit modernen Technologien, sowie die daraus resultierenden Herausforderungen in der Interpretation von Daten wird in dieser Session diskutiert.

 

CALL for Abstracts:

Einreichung von Abstracts für 4 Kurzvorträge, wie im Abstract-Formular angegeben.

Lead: Elisabeth Glatzhofer (eglatzhofer7@gmail.com; Junge ZooBot)

Mitwirkende: Mario Oswald, Sebastian Ploner, Samuel Messner, , Philipp Hummer, Paul

Röttger, Tobias Geiler

 

Schnupperworkshop Bestimmungsabende der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Österreich

Artenkenntnis ist eine essenzielle Grundlage für viele Berufe in der Biologie, da sie die Grundlage für das Verständnis von Biodiversität und Ökosystemen bildet. Erst durch die Identifizierung von Organismen werden Forschung, Naturschutz und Umweltmanagement ermöglicht: Sie hilft
ökologische Zusammenhänge zu verstehen, Lebensräume zu charakterisieren und Schutzmaßnahmen und -strategien für den Erhalt gefährdeter Lebensräume und Arten zu entwickeln.
An den Universitäten ist allerdings das Kursangebot zur zoologischen Artenkenntnis, insbesondere für das Erlernen entomologischer Bestimmungen, sehr gering. Um dem fortschreitenden Schwund an Artenkenntnis entgegenzuwirken, mehr Studierende für das Fach der Entomologie zu begeistern und bereits im Berufsalltag befindliche EntomologInnen zu vernetzen, wurden die „Bestimmungsabende“ am Biologiezentrum in Wien (UBB) als
Studenteninitiative ins Leben gerufen. Dabei treffen sich alle zwei Wochen StudentInnen, Interessierte und bereits im Berufsalltag befindliche BiologInnen, um gemeinsam vorwiegend Insekten, aber auch andere Tiergruppen, zu bestimmen und zu präparieren. Gegenseitiges voneinander-Lernen, Vernetzen und Austauschen steht dabei im Vordergrund. In regelmäßigen Abständen werden auch ExpertInnen eingeladen, um ihre Tiergruppe vorzustellen und gemeinsam mit den TeilnehmerInnen zu bestimmen.
Dieser Workshop wird, wie die Bestimmungsabende ablaufen: Diverse Insekten werden mithilfe der entsprechenden Bestimmungsliteratur und Binokularen unter Aufsicht von ExpertInnen in den jeweiligen Insektengruppen bestimmt. Außerdem wird zu Beginn die neu gegründete Sektion
„Junge Zoobot“ kurz vorgestellt. 

Ziel und Zielgruppe:

Wie auch beim Bestimmungsabend sind bei diesem Workshop alle willkommen, die an der Entomologie interessiert sind, oder einfach einmal erleben möchten, wie man ein Insekt bestimmt.
Max. Personenanzahl: je 15 (die TeilnehmerInnen können über die Dauer des Workshops frei
kommen und gehen – keine Anmeldung notwendig)

(3) Mit der Gesellschaft: Outreach & Bildung

Lead: Katharina Gugerell (Katharina.Gugerell@boku.ac.at; ILAP BOKU)

Mitwirkende: Thomas Thaler (thaler@iiasa.ac.at; IIASA), Sebastian Seebauer (Sebastian.Seebauer@joanneum.at; Joanneum), Marianne Penker (Marianne.penker@boku.ac.at; INWE BOKU), Verena Radinger-Peer (verena.radinger-peer@boku.ac.at; ILEN BOKU), Valentin Fiala (valentin.fiala@boku.ac.at; BOKU/INWE)

 

Titel: Die Rolle der Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bei der gemeinsamen Schaffung von Wissen zur Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt 

Unsere Welt steht vor den kritischen und komplexen Problemen der dreifachen Planetenkrise: Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Bodendegradation (IPBES 2019; IPCC 2019; 2022). Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel und neue Methoden der Wissensproduktion, die unterschiedliche Perspektiven und Fachkenntnisse integrieren, insbesondere durch verschiedene Formen der Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft (SSI). SSI können von intensiven, zweiseitigen Interaktionen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft – wie transdisziplinäre Forschung oder Living Labs, die sich mit komplexen Problemen der realen Welt befassen – über Bürgerwissenschaft bis hin zu bescheideneren Methoden und Ansätzen der Interaktion reichen. Trotz des Fehlens einer präzisen Definition unterstützen nationale und globale Initiativen die SSI nachdrücklich. Initiativen wie die UNESCO-Empfehlung für offene Wissenschaft und das Global Science Forum der OECD betonen die offene Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Akteuren und den Einsatz von SSI mit hoher Intensität. Besonders deutlich wird dieser Vorstoß für SSI bei der Erhaltung und Wiederherstellung der Natur und der biologischen Vielfalt sowie bei der Erforschung und Verwaltung von Schutzgebieten, etwa in MAB-Biosphärenreservaten (UNESCO) und bei Citizen-Science-Projekten. Während diese Ansätze für ihren Ansatz der Wissens-Koproduktion und der Nachhaltigkeitswissenschaft gefeiert werden, weisen mehrere Studien darauf hin, dass nur eine kleine Gruppe von Forschern innerhalb dieser Ansätze über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, um kollaborative Forschungsformate erfolgreich zu erleichtern und umzusetzen. Diese Beispiele verdeutlichen die allgemeinen Herausforderungen von SSI für Forscher und Praktiker, selbst in wissensvermittelnden Kontexten. Es werden unterstützende Werkzeuge benötigt, um die verschiedenen Dimensionen von SSI effektiv zu bewältigen. In dieser Sitzung werden die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft untersucht, einschließlich der verschiedenen Perspektiven und Herausforderungen von SSI und ihres Wertes für die biologische Vielfalt, die Lebensqualität vor Ort, eine wirkungsvolle Forschung und das Management von Schutzgebieten. 

 

CALL for Abstracts:

ca. 5 Präsentationen. Einreichungen wie im Abstract des Veranstalters angegeben an office@biodiversityaustria.at zu senden.

Teilnehmer:innenzahl: max. 40

 

ENGLISH:

 

Title: The Role of Science-Society Interaction for co-creating knowledge for biodiversity conservation and restoration 

Our world is facing the critical and complex issues of the triple planetary crisis: climate change, biodiversity loss, and land degradation (IPBES 2019; IPCC 2019; 2022). Addressing these challenges necessitates a broad societal transformation and new knowledge production methods that integrate diverse perspectives and expertise, particularly through various forms of science-society interactions (SSI). SSI can range from intensive, two-sided interactions between science and society—such as transdisciplinary research, or living labs addressing complex real-world problems – over citizen science to more modest methods and approaches of interaction. Despite the lack of a precise definition, national and global initiatives strongly support SSIs. Initiatives like the UNESCO Recommendation on Open Science and the OECD Global Science Forum emphasize engaging openly with societal actors and employing high-intensity SSIs. This push for SSI is particularly evident in nature and biodiversity conservation and restoration, as well as protected area research and management, such as in MAB Biosphere Reserves (UNESCO) and citizen science projects. While these approaches are celebrated for their approach to knowledge co-production and sustainability science, several studies indicate that only a small group of researchers within them possess the skills necessary to facilitate and implement collaborative research formats successfully. These examples highlight the overall challenges of SSI for researchers and practitioners, even in knowledge-sharing contexts. Supportive tools are needed to navigate the diverse dimensions of SSIs effectively. This session will explore the required framework conditions for science-society interactions including different perspectives and challenges of SSIs and their value for biodiversity, local liveability, impactful research, and protected area management. 

 

Call for Abstracts: 

around 5 presentations. Submission according to the abstract-formate of the conference to office@biodiversityaustria.at 

Contact to the session: Katharina.Gugerell@boku.ac.at 

Lead: Dr.in Elfriede Neuhold (elfriede.neuhold@donau-uni.ac.at; UWK) und Dipl.Ing.in Sophia-Marie Horvath (sophia.horvath@boku.ac.at; BOKU)

 

Titel: Humans-with-nature-areas – Konzepte für eine naturverträgliche Landnutzung 

Neben der Einrichtung von Schutzgebieten für die Stärkung der Biodiversität sollen rurale Test-Gebieten eingerichtet werden. Bei den „Humans-with-Nature-Areas“ geht es um das naturverträgliche Leben von Menschen in und mit der Natur durch einen minimalen Eingriff in bestehende Kulturlandschaften. Dies soll erreicht werden durch natürliche Bauweisen, geringstmöglicher Versiegelung und durch die ökologische extensive Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Es geht darum dem Bauernsterben entgegenzuwirken, die lokale Lebensmittelversorgung sicherzustellen und unter Stärkung von zivilgesellschaftlichen Initiativen die land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen (weiterhin) einer extensiven und ökologischen Bewirtschaftung durch Kleinbauern*bäuerinnen und neuen sozialen Gemeinschaften zuzuführen. Dabei braucht es neue Formen des Zusammenlebens und -wirtschaftens.

Ausgehend von diesem Konzeptentwurf sollen geeignete Rahmenbedingungen für die Förderung von zivilgesellschaftlichen Initiativen wie z.B. Ökodörfer formuliert werden. Dabei geht es um die unbürokratische Förderung von nachhaltigen Lebensweisen in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, ökologisch, sozial und ökonomisch. Besonders die Verknüpfung der ökologischen mit der sozialen Dimension wie neue Formen des sozialen Zusammenlebens wie Nachbarschaftshilfe, gemeinsame Betreuung von Kindern und Pflege von Pflegebedürftigen (Co-Housing, Co-Farming, Co-Caring, aber auch Commons etc.) soll bedacht werden. Diese Bandbreite an verschiedenen Lebens- und Bewirtschaftungsmodellen, welche die Pflege der Kulturlandschaft miteinschließt, muss jedoch auch ökonomisch tragfähig sein.

 

Ziel(e):
Das Ziel des Workshops ist die Vermittlung bzw. Schaffung einer utopischen Vision und die kreative Sichtbarmachung von ökologischer, aber doch moderner naturverträglicher Nutzung von land- und forstwirtschaftlichem Boden bzw. Gebieten. Es sollen Varianten des Lebens von Menschen in und mit der gegebenen Landschaft skizziert werden, wie sie schon seit Jahrhunderten gepflegt werden, und mit neuen modernen Aspekten wie z.B. Internetnutzung für Vermarktung verknüpft werden.

 

Ablauf:
Nach einem Impulsreferat und der Vorstellung des Konzeptentwurfs „Humans-with-Nature-Areas“ geht es in Kleingruppen in die Diskussion, Visionsfindung und kreative Umsetzung dieser utopischen Vision.

Zielgruppe(n):
Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Praktiker*innen wie Land- und Forstwirt*innen, Vertreter*innen der Verwaltung wie z.B. Bürgermeister*innen, Vertreter*innen von zivilgesellschaftlichen Gruppen, Ökodorf-Kennende

 

Max. Personenzahl: 20

Lead: Barbara Sallee (mail@barke.hu, Ungarische Gesellschaft für Biodiversitätsforschung und CEO BARKE Iris Kft.)

Mitwirkende: Swoboda Ruth, Greilhuber Irmgard, Gereben-Krenn Barbara

 

Titel: Quo Vadis Bildung Biodiversität? 

Im Rahmen einer kompakten, Ergebnis-orientierten Zukunftswerkstatt gehen wir folgenden Fragen nach: Wie interessieren wir Bildung, Politik (Legislative) und Gesellschaft dafür, ihr eigenes Interesse an ihrem eigenen Wohlergehen wahrzunehmen? Mit welchen Inhalten und welchen Methoden können wir die Bildung für Biodiversität nachhaltig verankern?

Der Workshop ist ein Tool, um die Arbeit an der Entwicklung von Bildung Biodiversität auch auf diese Art und Weise zu stärken, und um mehr Bottomup-Initiativen und konkrete Orte des Lernens mit einbinden zu können und somit mehr Menschen für das Thema zu interessieren.

 

Ziel: Nebst einer knappen Bestandsaufnahme möchten wir die Beteiligten und auch die Öffentlichkeit motivieren, sich für das Thema zu engagieren und das im Workshop erarbeitete Ergebnis weiterzuführen, weiter auszuarbeiten. Dies erreichen wir durch ansprechende Outputs. Da wir die Inhalte auch lokal einordnen, suchen wir auch lokal-regionale „Verantwortliche“ für diese Aufgabe.

 

Zielgruppen: Potenziell alle Tagungsteilnehmer:innen, Stakeholder aus Bildung/Forschung, Politik, zivilen Organisationen etc., Initiatoren und Durchführende von Bildungsprogrammen für Biodiversität, ausgewählte Jugendliche aus allen Landesteilen, die sich mit Inhalten vorbereitet haben, Interessierte.

 

Lead: Verena Radinger-Peer (verena.radinger-peer@boku.ac.at; ILEN BOKU)

Mitwirkende: Tigran Keryan, Birthe Uhlhorn (ILEN BOKU)

 

Titel: Einbeziehung der biologischen Vielfalt und naturbasierter Lösungen in die Hochschulbildung

Inhalt:

Der interaktive Workshop wird verschiedene didaktische Ansätze und Methoden zur Integration von Biodiversität in die universitäre Lehre aufzeigen und die Rolle von transformativen Lehransätzen wie inter- und transdisziplinären Ansätzen oder Living Labs als Mittel zum Verständnis und zur Behandlung komplexer Biodiversitätsfragen hervorheben.

 

Ziele:

Ziel des Workhops ist es, Hochschullehrer:innen und Expert:innen zusammenzubringen, um die Integration von Biodiversität und naturbasierten Lösungen in die Lehrpläne und den Unterricht an Universitäten zu diskutieren und zu erforschen. Ein weiteres Ziel ist es, die derzeitige Umsetzung der NBS in biodiversitäts-bezogenen Disziplinen zu ermitteln. 

Methodik:

Die Teilnehmer werden sich aktiv am Dialog beteiligen, um Strategien für die Einbettung oder Verbreitung dieses Wissens in ihren Kursen zu erkunden. Wir laden die Teilnehmer ein, ihre Lehrerfahrungen, Erkenntnisse und bewährten Praktiken in verschiedenen Bildungsbereichen und Disziplinen zu teilen.

 

ENGLISH:

Title: Mainstreaming Biodiversity and Nature-Based Solutions in Higher Education

The session aims to bring together university educators and experts to discuss and explore the integration of biodiversity and nature-based solutions into university curricula and teaching. This session seeks to identify the current implementation of NBS within biodiversity-related disciplines. The interactive workshop will identify various didactical approaches and methods to integrate biodiversity into university teaching and highlight the role of transformative teaching approaches, such as inter- and transdisciplinary approaches or living labs as a way to understand and address complex biodiversity issues. Participants will actively engage in dialogues to explore strategies for embedding or disseminating this knowledge within their courses. We invite participants to share their teaching experiences, insights, and best practices across various educational domains and disciplines.

Leads: Martina Wappel (martina.wappel@naturimgarten.at; Natur im Garten) und Hanna Edelmann (h.edelmann@acker.co; Acker Österreich)

 

Titel: Vielfalt von Anfang an – Wie Schulgärten als Lernräume die Biodiversitätsbildung beflügeln

In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit der Frage, wie naturnahe Schulgärten und Pausenhöfe als Lernräume zur Biodiversitätsbildung beitragen. Anhand gartenpädagogischer Praxisbeispiele der Bewegungen Acker Österreich und „Natur im Garten“ zeigen wir, wie vom Gemüseacker oder der
Blumenwiese aus die Begeisterung für Natur und biologische Vielfalt in die Gesellschaft getragen werden kann. Aufbauend auf unseren Erfahrungen in der Arbeit mit Pädagog*innen und Schüler*innen sowie Erkenntnissen aus der Wirkungsforschung, tauschen wir uns über biodiversitätsbezogene Bildung im Schulfreiraum aus.


Das Ziel dieses Workshops ist es, zu diskutieren, wie durch handlungsorientiertes Draußenlernen das Biodiversitätsbewusstsein in der Gesellschaft gestärkt werden kann. 

 

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Lehrende, Bürger*innen, politische Verantwortliche sowie Fachexpert*innen.

Max. Personenzahl: 25

Lead: Mag.a Eva Pölz (eva.poelz@gmail.com) und Christian Raffetseder, MSc. (chris.raff@gmx.at), Nationalpark Donau-Auen

 

Titel: BIodiversiBER – Wie der Landschaftsgestalter uns bei der Vermittlung von Biodiversität unterstützt

Mit unserem Thema möchten wir die praktische Arbeit bei der Vermittlung von Biodiversität im Nationalpark Donau-Auen, einem wahren Biodiversitäts-Hotspot, vor den Vorhang holen.
Wie können wir Besucher:innen Arten, Lebensräume, genetische Vielfalt und Prozessvielfalt in einer dynamischen Aulandschaft konkret erleben lassen? Welche Arten und Landschaften helfen uns, Bewusstsein für den Schutz der Biodiversität zu schaffen?
Wir stellen Methoden in der Vermittlungsarbeit vor und diskutieren mit den Teilnehmer:innen weitere Wege für einen gelungenen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Gesellschaft finden.

Ziel: Gemeinsam möchten wir auf Basis des bereits vorhandenen Erfahrungsschatzes der Teilnehmer:innen des Workshops Inspiration für neue Wege des Wissenstransfers in und außerhalb von Naturschutzgebieten sammeln. Dabei steht das direkte persönliche Erlebnis im Vordergrund, anhand dessen die Gefahren für und Lösungswege zum Erhalt der Vielfalt des Lebens gezeigt werden.

Zielgruppe: Naturvermittler:innen, Pädagog:innen, Journalist:innen, Interessierte am Wissenstransfer (Uni – Kinder / Zivilgesellschaft)

 

Max. Personenanzahl: 30

Lead: Tschenett Franziska (franziska.tschenett@univie.ac.at; Univ. Wien)

 

Titel: Begegnungen von Wissenschaft und Gesellschaft: Orte, Programme, Mehrwert, Perspektiven 

Die Biodiversitätskrise bedroht Lebensgrundlagen, stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen und birgt Konfliktpotenzial – insbesondere Wissenschaftsskepsis erschwert notwendige Maßnahmen. Um dem entgegenzuwirken, können partizipative Wissenschaftskommunikation und die niederschwellige Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse Menschen motivieren und anregen, aktiv zu werden und Wissen in Handeln umzusetzen.

Partizipative Ansätze fördern das Verständnis und die Akzeptanz wissenschaftlicher Fakten und ermöglichen die Erarbeitung gesamtgesellschaftlicher Lösungen. Bildungsprogramme, Citizen Science Projekte, Veranstaltungen, Führungen und Workshops sind verschiedene Formate, die Wissenschaft für die interessierte Öffentlichkeit auf unterschiedlichen Ebenen erlebbar machen. 

  • Warum? Der Dialog mit der Gesellschaft ist entscheidend, um Interesse und Neugier für Wissenschaft zu wecken, sie zu erklären und ein Grundverständnis und Akzeptanz zu schaffen. Offene und partizipative Formate ermöglichen einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und stehen oft am Anfang der Entwicklung eines Wissenschaftsverständnisses.
  • Was wird geboten? In dieser Session möchten wir zu einem Austausch über den aktuellen Stand, den Nutzen und die verschiedenen Perspektiven von Wissenschaftskommunikation an Hochschulen und Forschungseinrichtungen einladen. Anhand zahlreicher Beispiele und gemeinsamer Diskussionen können die Teilnehmer*innen vom Erfahrungsaustausch profitieren, bestehende Programme kennenlernen und Inspiration für eigene Projekte finden.

CALL for Abstracts:

  • Wer?  Wissenschaftler*innen, Early Career Researcher, aber auch Lehrkräfte, Lehrende und Studierende, die sich für Wissenschaftskommunikation im Bereich Naturwissenschaften und Biodiversität interessieren, sowie Praktiker*innen, die im Dialog mit der Gesellschaft auf regionaler oder kommunaler Ebene in der Wissensvermittlung oder in der Umsetzung von Projekten arbeiten.   
  • Was?  Abstracts für Impulsvorträge (8-10 Min.) und Posters (A0)

Lead: Katharina Kropshofer (katharina.kropshofer@klimajournalismus.at; Netzwerk Klimajournalismus)

Mitwirkende: Lukas Bayer (lukas.bayer@klimajournalismus.at; Netzwerk Klimajournalismus)

 

Titel: Medientraining: Wie erzähle ich eine gute Biodiversitäts-Geschichte? 

Die Klimakrise betrifft alle Bereiche unserer Gesellschaft und ist eng mit der Biodiversitätskrise verbunden. Trotzdem wird wenig über diese Krise gesprochen – vor allem nicht über den beispiellosen Schwund von intakten Lebensräumen und Arten, gegen die das EU-Renaturierungsgesetz nun vorgehen will. Wie kann es gelingen, angemessen, klar und konstruktiv über die dringlichsten Krisen dieses Jahrhunderts zu berichten? Welche Geschichten interessieren Medien und wie müssen Themen für die Berichterstattung aufbereitet sein? 

 

Ablauf:

Darüber möchten wir mit Expert:innen aus Forschung und Medien sowie mit Interessierten sprechen. Nach einem kurzen Input über gelungene Biodiversitäts-Geschichten und einem Erfahrungsaustausch über gelungene Medienarbeit, gehen wir direkt ins Tun: Von Interview-Trainings hin zu Presse-Pitches haben Forschende und Personen aus Wissenschaftskommunikation und Journalismus die Möglichkeit zu üben. 

 

Zielgruppen: Forschende, Personen aus Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation sowie Journalist:innen bevorzugt

 

Max. Personenzahl: 30 Personen 

 

Kontakt: lukas.bayer@klimajournalismus.at 

(4) Herausforderungen der Nachhaltigkeit

Lead: Rajasekaran Murugan (rajasekaran.murugan@boku.ac.at; IBF BOKU

Mitwirkende: Katharina Keiblinger (katharina.keiblinger@boku.ac.at; IBF BOKU

 

Titel: Auswirkungen der vielfältigen globalen Herausforderungen auf die biologische Vielfalt des Bodens und One Health

Viele globale Herausforderungen (Dürre, Überschwemmungen, intensive Landnutzung, Waldbrände, Umweltverschmutzung, Lebensraumverschlechterung usw.) führen zum Verlust der biologischen Vielfalt des Bodens. Böden sind der artenreichste Lebensraum der Erde, und Bodenorganismen sind am häufigsten anzutreffen. Sie erbringen zahlreiche wichtige Ökosystemleistungen (z. B. Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Wasserreinigung, Schadstoffabbau und Klimaregulierung) und sind ein entscheidender Bestandteil der Gesundheit von Böden, Pflanzen, Tieren und Menschen (One Health) sowie der terrestrischen Nahrungsnetze. In den bestehenden Biodiversitätsdatenbanken fehlen jedoch Daten zur biologischen Vielfalt des Bodens, und die Reaktion der biologischen Vielfalt des Bodens auf die Belastungen durch die globalen Herausforderungen ist im Vergleich zur oberirdischen biologischen Vielfalt noch wenig bekannt. Um die Auswirkungen mehrerer globaler Herausforderungen auf natürliche und bewirtschaftete Ökosysteme wirksam abzumildern, benötigen wir dringend mehr Studien, die die Auswirkungen mehrerer, gleichzeitiger Herausforderungen bewerten, um zur Erreichung mehrerer europäischer Missionen und Ziele beizutragen (Bodenabkommen für Europa, Anpassung an den Klimawandel, Wiederherstellung von Wasser, klimaneutrale intelligente Städte und Gesetze zur Wiederherstellung der Natur und nachhaltigen Nutzung von Ressourcen).

Eine multidisziplinäre Zusammenarbeit ist unerlässlich, um die komplexen Herausforderungen der modernen Welt und die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu bewältigen, aber auch, weil Biodiversität und One Health nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Eine umfassende Zusammenarbeit zwischen Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ist unerlässlich, um ganzheitliche und wirksame Lösungen für den Verlust der biologischen Vielfalt des Bodens und der Ökosystemfunktionen im Hinblick auf die vielfältigen globalen Herausforderungen zu finden.

Ziel dieser Session ist es, Wissenschaftler zusammenzubringen, die auf dem Gebiet der Biodiversitätsforschung multidisziplinär arbeiten und den aktuellen Stand der Technik im Bereich der Biodiversität, der Überwachung der Biodiversität (verschiedene Landnutzungsformen, Wechselwirkungen zwischen ober- und unterirdischem Boden, Biodiversitätsbedürfnisse der politischen Entscheidungsträger und der Gesellschaft) für One Health und multidisziplinäre Forschungsprojekte zwischen Natur- und Sozialwissenschaften vorstellen möchten. Die Diskussionen in dieser Sitzung sollten eine Inspiration sein und zu mehr multidisziplinärer Forschung und zukünftigen Lösungen für die biologische Vielfalt des Bodens und One Health anregen.

 

 

CALL for Abstracts:

Für die Einreichung von Abstracts für Vorträge (zu 15 Minuten) und Posters (A0) ersehen Sie das vom Veranstalter vorgegebene Abstract-Format sowie die Empfangsadresse und den Einreichschluss.

 

 

ENGLISH:

 

Titel: Effects of multiple global challenges on soil biodiversity and One Health

Many global challenges (drought, flooding, intensive land use, forest fire, pollution, habitat degradation etc.,) drive the loss of soil biodiversity. Soils are the most biodiverse habitat on earth and soil organisms are the most ubiquitous, providing multiple critical ecosystem services (e.g. food provision, water purification, pollutant degradation and climate regulation) and forming a crucial part of soil, plant, animals and human health (One health) and terrestrial food webs. However, existing biodiversity databases lack data on soil biodiversity and the response of soil biodiversity to the pressures of global challenges is still poorly understood compared to above-ground biodiversity. To effectively mitigate multiple global challenge impacts on both natural and managed ecosystems, we urgently need more studies evaluating effects of multiple, simultaneous challenges to contribute to achieve multiple European Missions and targets (Soil deal for Europe, Adaptation to climate change, Restore water, Climate-neutral smart cities and laws on Nature restoration and sustainable use of resources).

Multidisciplinary collaboration is essential for addressing the complex challenges of the modern world and biodiversity conservation, but also because biodiversity and One Health cannot be thought of separately. Extensive collaboration among natural sciences, economic and social sciences are essential to find holistic and effective solutions to address the loss of soil biodiversity and ecosystem functions to multiple global challenges.

The aim of this proposed session is to bring scientists together who are working in biodiversity research in a multidisciplinary way and would like to present state of the art in the biodiversity field, biodiversity monitoring (multiple land uses, aboveground-belowground interactions, biodiversity needs of policy makers and society) for One health and multidisciplinary research projects between natural sciences and social sciences. Discussions in this session should be an inspiration and stimulate more multidisciplinary research and future solutions for soil biodiversity and One Health.

At the end of the scientific presentations, a panel discussion of experts from interdisciplinary fields will be organized to stimulate new collaborations for future interdisciplinary research on this topic.

Lead:  Assoc.Prof.Dr. Arne Arnberger (arne arnberger@boku.ac.at; ILEN BOKU)

Mitwirkende: Ao.Prof.Dr. Christiane Brandenburg, Dr. Renate Eder, DI Beatrix Schiesser (ILEN BOKU) 

 

Titel: Wechselwirkungen zwischen biologischer Vielfalt, Erholung in der Natur und menschlicher Gesundheit und Wohlbefinden

Stress, Bewegungsmangel und ein ungesunder Lebensstil tragen zur Verschlechterung der menschlichen Gesundheit in unserer westlichen Gesellschaft bei. Natürliche und naturnahe Landschaften werden zunehmend als Erholungsgebiete angesehen, die den Menschen helfen können, psychischen und physischen Stress abzubauen. Es mangelt jedoch an Untersuchungen, die die Erholungs- und Gesundheitseffekte verschiedener Landschaftstypen vergleichen. Daher fehlen evidenzbasierte Aussagen darüber, welche Landschaften besonders erholsam für den Menschen sind. 

Das Ausmaß der positiven Gesundheitseffekte hängt wahrscheinlich auch von der Qualität der Landschaft ab. Es stellt sich also die Frage, welche Landschaften und welcher Grad an biologischer Vielfalt welche Auswirkungen auf den Menschen haben. Wo erholen sich die Menschen besser? In einem Naturwald, in einem Buchen- oder Fichtenwald oder auf einer Bergwiese mit hoher oder niedriger Artenvielfalt? Wie können solche Zusammenhänge gemessen und quantifiziert werden? Welche Auswirkungen ergeben sich daraus für den Naturschutz und die Erholungsplanung, aber auch für die Land- und Forstwirtschaft und die öffentliche Gesundheit?

 

CALL for Abstracts:

Diese Session lädt interessierte Forscher:innen ein, einen 15-minütigen Vortrag zu diesem Thema zu halten. Für die Einreichung des Abstracts ersehen Sie das vom Veranstalter vorgegebene Abstract-Format sowie die Empfangsadresse und den Einreichschluss.

Kontakt: Prof. Arno Arnberger, arno.arnberger@boku.ac.at 

 

ENGLISH:

Session Title: „Interactions between biodiversity, outdoor recreation and human health and wellbeing“

Session Organizers: Assoc.Prof.Dr. Arne Arnberger, Ao.Prof.Dr. Christiane Brandenburg, Dr. Renate Eder, DI Beatrix Schiesser; Institute of Landscape Development, Recreation and Conservation Planning, BOKU University, Vienna

Session format: presentations 

Stress, physical inactivity and an unhealthy lifestyle are contributing to the deterioration of human health in our western society. Natural and semi-natural landscapes are increasingly seen as recreational areas that can help people reduce mental and physical stress. However, there is a lack of research comparing the recreational and health effects of different landscape types. As a result, there is a lack of evidence-based statements about which landscapes are particularly restorative for people. 

The extent of the positive health effects is likely to depend on the quality of the landscape. The question, therefore, is which landscapes and which levels of biodiversity have which effects on people. Where do people restore better? In a natural forest, in a beech or spruce forest, or in a mountain meadow with a high or low biodiversity? How can such relationships be measured and quantified? What are the implications for nature conservation and recreation planning as well as for agriculture, forestry and public health?

This session invites interested researchers to give a 15-minute presentation on the topic.  

 

Lead: Thomas Dirnböck (thomas.dirnboeck@umweltbundesamt.at; UBA)

Mitwirkende:  Robert Jandl (robert.jandl@bfw.gv.at; BFW), Georg Gratzer (georg.gratzer@boku.ac.at; BOKU)

 

Titel: Biodiversität und Klimaschutz im Wald – Synergie oder Zielkonflikt?

Der Klimawandel hat in den österreichischen Wäldern in den letzten Jahren deutliche Spuren hinterlassen. Stürme, Trockenperioden und die massive Ausbreitung von Schadorganismen haben den Wäldern stark zugesetzt. Klimaszenarien legen nahe, dass sich diese Situation in den kommenden Jahrzehnten eher verschlechtern wird. Dadurch kann der Wald seine wichtigen Funktionen als Schutzwald, Rohstofflieferant, CO2-Senke immer weniger erfüllen. Klimawandelanpassung im Wald unter Berücksichtigung der Waldbiodiversität ist eine komplexe Herausforderung. Die Wissenschaft ist gefragt, faktenbasierte Lösungsansätze zu entwickeln. 

 

CALL for Abstracts:

Für diese Session wollen wir Beiträge sammeln, die 

1) die Rolle der Wälder für die Biodiversität darstellen (Status und Trends);

2) Forschungsergebnisse zu Maßnahmen zum Schutz der Waldbiodiversität präsentieren;

3) integrierte Maßnahmen vorschlagen, die sowohl Biodiversität und Klimaschutz nutzen.

Die Session wird mit einer Keynote gestartet. Anschließend erfolgt die Präsentation aller ausgewählten Beiträge. 

Lead: Stephanie Popp (stephanie.popp@boku.ac.atIHG BOKU)

Mitwirkende: Rafaela Schinegger (ILEN BOKU), Christa Hainz-Renetzeder (ILEN BOKU), Stefan Schmutz (IHG BOKU), Stefan Schindler (UBA), Florian Danzinger (UBA)

 

Titel: Identifikation von Konflikten und Synergien zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Biodiversitätsschutz in unterschiedlichen Ökosystemtypen

Diese Sitzung zielt darauf ab, innovative Strategien zur Identifikation von Konflikten und zur Erforschung möglicher Lösungen für einen naturverträglichen Wandel zum Ausbau erneuerbarer Energien zu beleuchten und zu diskutieren, um gemeinsam Klima- und Naturschutzziele zu erreichen.

 

CALL for Abstracts:

Im Rahmen unseres Workshops laden wir herzlich dazu ein, einen kurzen Input-Vortrag (~5 Minuten) oder ein Poster zu den folgenden Themen einzureichen:

  1. Was sind die Zusammenhänge zwischen der Biodiversitäts- und der Klimakrise und wo entstehen Konflikte und Synergien beim Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich?
  2. Was sind bewährte Praktiken, Methoden und Werkzeuge zur Definition von Naturschutzkriterien im Rahmen des Ausbaus erneuerbarer Energien; welche Kriterien sind bereits vorhanden und wo?
  3. Wo liegen die Defizite bei bestehenden Daten für die strategische Planung eines naturverträglichen Übergangs zum Ausbau erneuerbarer Energien und wie können wir diese Wissenslücken schließen?
  4. Welche möglichen Szenarien existieren für den Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich, und welche Gebiete könnten potenziell hohe Konfliktpotentiale mit dem Naturschutz haben?
  5. Welche Formen der sektorübergreifenden strategischen Zusammenarbeit und Beteiligung könnten sich als vorteilhaft erweisen?
  6. Welche politischen Implikationen und Governance-Bedürfnisse können beim Übergang zu einem naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien eine Rolle spielen?

Für die Einreichung des Abstracts ersehen Sie das vom Veranstalter vorgegebene Abstract-Format sowie die Empfangsadresse und den Einreichschluss.

Anzahl der Teilnehmer:innen: max. 40

Kontakt zum Workshop: stephanie.popp@boku.ac.at 

 

ENGLISH:

As part of our session Exploring Conflicts and Synergies between Renewable Energy Development and Biodiversity Conservation across ecosystem types, we warmly invite you to submit a short input presentation (~5 minutes) or a poster on the following topics:

  1. What are the interlinks between biodiversity and climate crises, and where do conflicts and synergies arise when it comes to the extension of renewables in Austria?
  2. What are the best practices, methods, and tools for defining nature conservation criteria in the energy transition, what criteria are already in place and where?
  3. Where are the deficiencies in existing data for strategic planning of a nature-positive energy transition and how can we mitigate these knowledge gaps?
  4. What possible scenarios exist for expanding renewable energies in Austria, and which areas could potentially have high conflict potential with nature conservation?
  5. What forms of cross-sector strategic collaboration and participation could prove beneficial?
  6. What policy implications and governance needs are evident in transitioning towards a nature-positive energy transition??

For the submission of the abstract, please see the abstract format specified by the organizer as well as the receiving address and the submission deadline.

Contact: stephanie.popp@boku.ac.at 

Lead: Ulrike Pröbstl-Haider (ulrike.proebstl@boku.ac.at; ILEN BOKU)

Mitwirkende: Karolina Taczanowska (ILEN BOKU)

 

Titel: Erholung in der freien Natur und gefährdete Arten: eine komplexe Beziehung zwischen Störung, Akzeptanz und Förderung

Der Konflikt mit Outdoor-Freizeitzwecken hat in den letzten Jahren zugenommen. Zwei Aspekte werden für diese Entwicklung verantwortlich gemacht: zum einen covid19 und zum anderen die Digitalisierung von Outdoor-Angeboten. Beide Entwicklungen haben dazu geführt, dass abgelegene Gebiete intensiver aufgesucht werden und die Abweichung der Wege zunimmt. In der Sitzung sollten Beispiele vorgestellt werden, bei denen die Forschung zur Veranschaulichung dieser Konflikte beiträgt, wie im Folgenden dargestellt.
Dies wird in der Sitzung am Beispiel der Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) dargestellt. Hier kann die hohe Abweichung von den gesetzlichen Vorgaben im Nationalpark Donauauen mit Hilfe von Strava-Daten deutlich gemacht werden. Neben dem Klimawandel und der Trockenheit werden auch ungeeignete oder verbotene Freizeitaktivitäten für die Gefährdung verantwortlich gemacht. In diesem Fall hilft die Digitalisierung, den Konflikt sichtbar zu machen.
Die zweite Präsentation befasst sich mit der Akzeptanz von Wölfen in den Bergregionen Österreichs. Die Forschungsfrage konzentrierte sich auf die Akzeptanz von Wölfen durch österreichische Wanderer und Mountainbiker in Natur- und Kulturlandschaften, die zum Teil auch alpwirtschaftlich genutzt werden. Die repräsentativen Ergebnisse zeigen, dass sich nur ein kleiner Teil der an Bergwanderungen interessierten Bevölkerung bedroht fühlt und solche Gebiete meidet. Die Mehrheit würde auch Umwege von bis zu 30 Minuten aufgrund von Herdenschutzmaßnahmen in Kauf nehmen.
Die dritte Präsentation zeigt eine Studie zur Wahrnehmung des Luchses in der Landschaft durch Erholungssuchende, vergleichbar mit der Wolfsstudie. In diesem Fall wurden jedoch auch Aspekte der Umweltbildung und Möglichkeiten der Werbung für Schutzgebiete und spezielle Angebote rund um das Wildtier abgefragt. Die Ergebnisse zeigen eine sehr hohe Akzeptanz des Luchses. Wenn es einen Luchs im Erholungsgebiet gäbe, wäre das ein Mehrwert, auch wenn man das Tier wahrscheinlich nicht sehen würde. Wanderwege mit Erklärungen zum Lebensraum des Luchses werden sehr hoch bewertet. Eine Stabilisierung des Vorkommens in Österreich wird daher von Erholungssuchenden in Gebirgsregionen stark befürwortet.

 

ENGLISH:

 

Title: Outdoor recreation and endangered Species: a complex relationship including Disturbance, Acceptance and Promotion

The conflict with outdoor recreation purposes has increased in the last years. Two aspects are held responsible for this development: firstly, covid19 and secondly, the digitisation of outdoor offers. Both developments have led to a more intensive visitation of remote areas and an increase in the deviation of trails. The session should present examples where research helps to illustrate these conflicts as presented below.

This will be illustrated in the session using the example of the pond turtle (Emys orbicularis). Here, the high deviation from the legal requirements in the Donauauen national park can be clearly demonstrated with the help of Strava data. Beside climate change and draught, threats are blamed on inappropriate or forbidden recreational activities. In this case the digitisation helps to make the conflict visible.

The second presentation deals with the acceptance of wolves in the mountainous destinations in Austria. The research question focused on the acceptance of wolves by Austrian hikers and mountain bikers in natural and cultural landscapes, some of which areas also used for alpine farming. The representative results show that only a small proportion of the population interested in mountain hiking would feel threatened and would avoid such areas. The majority would also accept detours of up to 30 minutes due to herd protection measures.

The third presentation shows a study on the perception of the lynx in the landscape by recreationists comparable to the wolf study. In this case, however, environmental education aspects and opportunities for advertising protected areas and special offers involving this wild animal were also surveyed. The results show a very high acceptance of the lynx. If there were a lynx in the recreation area, it would be an added value, even if you probably wouldn’t see the animal. Hiking trails with explanations of its habitat are rated very highly. A stabilization of the occurrence in Austria is therefore strongly advocated by recreationists in mountainous areas.

Lead: Thomas Thaler (thaler@iiasa.ac.at; IIASA) and Katharina Gugerell (katharina.gugerell@boku.ac.at; BOKU)

 

Titel:  Gesellschaftliche Auswirkungen der Umsetzung verschiedener politischer Ziele zur Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt: Wird die biologische Vielfalt gerecht? 

Es wird prognostiziert, dass der Klimawandel die Risiken von Naturkatastrophen und den Verlust der biologischen Vielfalt in ganz Europa erhöhen wird. Um sich an diese Herausforderungen anzupassen, werden groß angelegte naturbasierte Lösungen immer beliebter. Gleichzeitig hat die Einführung verschiedener Richtlinien und Strategien wie der Wasserrahmenrichtlinie (Europäische Kommission 2000), der EU-Hochwasserrichtlinie (Europäische Kommission 2007), des EU-Wiederherstellungsgesetzes (Europäische Kommission 2023), der Biodiversitätsstrategien (Europäische Kommission 2020) oder der Förderung naturbasierter Lösungen (Europäische Kommission 2015) zu einer Zunahme von Landnutzungskonflikten geführt.

Diese Maßnahmen sind zwar von entscheidender Bedeutung, aber es zeichnet sich eine Debatte darüber ab, inwieweit sie zu Verteilungs- und Verfahrensungerechtigkeiten für Einzelpersonen und Gemeinschaften führen. Es wird erwartet, dass der Wettbewerb und der Zugang zu Land zur Umsetzung übergeordneter öffentlicher Interessen und Maßnahmen zunehmen werden.  Zur Veranschaulichung: Während groß angelegte naturbasierte Lösungen in der Regel im Hinterland auf privatem Land umgesetzt werden, um die Anfälligkeit der stromabwärts gelegenen/städtischen Regionen zu verringern, haben diese Interventionen negative Folgen für die ländlichen/stromaufwärts gelegenen Gebiete, da sie deren räumliche und wirtschaftliche Entwicklung einschränken. Die ungleiche Verteilungsgerechtigkeit wird mit Überlegungen zu zusätzlichen Nebeneffekten verwoben, die dem öffentlichen Wohl zugute kommen, wie z. B. die Speicherung von Kohlenstoff oder die Verbesserung der biologischen Vielfalt (die eine Wiederbewaldung usw. ermöglicht), um die Ziele der europäischen Politik zu erreichen. In der Sitzung soll erörtert werden, wie verschiedene politische Ziele diese ungleichen Auswirkungen auf die Gerechtigkeit, die zu Spannungen zwischen lokalen Gemeinschaften führen und eine erfolgreiche Umsetzung der Politik erschweren können, verursachen, verstärken oder verringern. 

Trotz dieser ungleichen Folgen für die Verteilungsgerechtigkeit ist die Motivation, das Hinterland/den Oberlauf zu nutzen, vielfältig: z. B. niedrigere Kosten für die Umsetzung im Vergleich zu technischen Minderungsmaßnahmen, Erreichen weiterer Vorteile, wie die Erfüllung verschiedener europäischer Politiken und Sicherung des öffentlichen Interesses.

  

CALL for Abstracts:

ca. 5 Präsentationen. Einreichung im Format wie vom Veranstalter vorgegeben an office@biodiversityaustria.at senden.

Teilnehmer:innenanzahl: max. 40

 Kontakt zur Session: thaler@iiasa.ac.at

 

 

ENGLISH:

 

Title: Societal impacts of implementing different policy goals to stop biodiversity losses: does biodiversity do justice? 

Description: 

Climate change is projected to increase risks of natural hazard events and biodiversity losses across Europe. To adapt to these challenges, large-scale nature-based solutions become increasingly popular. At the same time, the introduction of various directives and strategies, such as the Water Framework Directive (European Commission 2000), the EU Floods Directive (European Commission 2007), the EU Restoration Law (European Commission 2023), biodiversity strategies (European Commission 2020), or the promotion of nature-based solutions (European Commission 2015), encouraged increase conflicts of land uses. 

While these measures are crucial, there are emerging debates to which degree they are producing distributive and procedural injustices for individuals and communities. Competition and access to land to implement higher-level public interests and policies are expected to increase.  To illustrate, while large-scale nature-based solutions are usually implemented at the hinterland on private-owned land with the goal to reduce the vulnerability of downstream/urban regions, these interventions have negative consequences for the rural/upstream areas as they restrict their spatial and economic development. The unequal distributive justice consequence, is interwoven with considerations on additional co-benefits that benefit the public good, such as carbon storage or improving biodiversity (allowing rewilding etc.) to meet European policy goals. The session aims to discuss how different policy goals cause, increase or might reduce these unequal justice implications that might cause tensions across local communities and will aggravate successful policy implementation. 

Despite these unequal distributive justice consequences, the motivation to use the hinterland/upstream is multifaceted: such as lower costs of implementation in comparison to technical mitigation measures, reaching further co-benefits, such as fulfil various European policies and secure the public interest.

 

Call for Abstracts: 

around 5 presentations. Submission according to the abstract-formate of the conference to office@biodiversityaustria.at 

Max. people: 40

Contact to the session: thaler@iiasa.ac.at

Lead: Gerald Steiner  (gerald.steiner@donau-uni.ac.atTransatlantic Lab for Complex Societal Challenges)

Mitwirkende: Eva Schernhammer (nhess@channing.harvard.edu; Harvard University

 

***Session is held in English***

Titel: One-Health aus einer inter- und transdisziplinären Perspektive: Auf dem Weg zu einem integrativen Methoden-Portfolio

Die vielfältigen Krisen, Konflikte und anderen Herausforderungen von heute unterstreichen, dass gekoppelte Mensch-Natur-Technik-Systeme (HNTS) auf ein umfassendes Verständnis der zugrunde liegenden Systemmechanismen und -dynamiken sowie möglicher Interventionsszenarien der Politik in Verbindung mit allen anderen gesellschaftlichen Ebenen (z. B. Organisationen) angewiesen sind. Daher sind gut informierte Entscheidungs- und Verhandlungsprozesse unerlässlich.

In dieser Session konzentrieren wir uns auf Methoden aus verschiedenen Disziplinen aller Wissenschaften (z.B. Natur-, Sozial- und Human-, System-, Ingenieurwissenschaften) als miteinander verknüpften Teil eines integrativen Methodenportfolios, das
A. ein verbessertes Verständnis gekoppelter Systeme (z.B. Biodiversität im Kontext sozio-technologischer Szenarien) und damit verbundener Herausforderungen im Kontext von Polykrisen und systemischen Risiken
B. unter Nutzung aller relevanten Wissensquellen, aus Wissenschaft und Praxis/Gesellschaft, in einem transdisziplinären Sinne nutzt
C. durch eine umfassende Verknüpfung von quantitativen und qualitativen Methoden und
D. in der zur Verfügung stehenden Zeit (z.B. können Krisen ein Verständnis und die Entwicklung von Interventionen innerhalb einer sehr begrenzten Zeit erfordern) und mit
E. Angemessene Literacy, Bildungs- und Ausbildungsprogramme zur Stärkung der Handlungskompetenz

 

Ablauf:
Die Session basiert auf ausgewählten Input-Vorträgen (siehe unten), kurzen Präsentationen der Teilnehmer (5-10 Minuten), einem runden Tisch mit Vorschlägen als Kernelement dieser Sitzung, einer Podiumsdiskussion und der anschließenden Konsolidierung auf der Grundlage eines Papierentwurfs mit einem zugrunde liegenden umfassenden Systemmodell (Systemdynamik, CLD).

 

Für ein grundlegendes Verständnis von One-Health

Als Ausgangspunkt für die Diskussion erkennt das One-Health-Paradigma die wechselseitige Abhängigkeit von menschlicher, tierischer und ökologischer Gesundheit an und erleichtert die Entwicklung nachhaltiger Lösungen unter Berücksichtigung der wechselseitigen Verflechtung dieser Themen, was es zu einem geeigneten Rahmen für die Bewältigung der heutigen Mehrfachkrisen und komplexen Herausforderungen macht (siehe folgende Abbildung).

 

Figure 1: From Poly-Crises to One-Health (see: Steiner, G./Laubichler, M.D./Bertau, M./Zenk., L./Weitzer, J./Han, E./Birmann, B.M./Ziganshina Lienhard, D./Caniglia, G./Schernhammer, E.S. (2024). Navigating through poly-crises towards One Health: Mirage or tangible prospect? Insights from the Transatlantic Research Lab on Complex Societal Challenges. GAIA-Ecological Perspectives for Science and Society 33(1): 202 – 203.

 

CALL for Abstracts:

Pre-event proposition development
Wie für die gesamte Veranstaltung geplant, wird die Auswahl der Beiträge auf der Grundlage der eingereichten Abstracts erfolgen. Für ausgewählte Beiträge und in Vorbereitung auf die Sitzung während der Biodiversitäts-Tage 2025 wird eine vorschlagsbasierte Erweiterung des eingereichten Abstracts als Teil einer virtuellen Vorbesprechung unter den Teilnehmern der Sitzung folgen, die die unten aufgeführten geplanten Initiativ-Inputs einschließt (dies wird mit spezifischen Anweisungen geschehen).
Die Vorschläge (ein bis maximal drei) sollten sich auf eine methodenbasierte Wissensintegration (siehe oben A. bis E.) beziehen und auch erklären, wie dies zum Gesamtziel eines umfassenden Verständnisses gekoppelter Systeme, ihrer Entwicklungstrends und -verläufe und der damit verbundenen Interventionen beiträgt. Daher ist der Übergang von gefährdeten Gebieten zu Räumen der nachhaltigen Innovation von wesentlicher Bedeutung.

 

A. Impulsvorträge
* Das transatlantische Labor: Ein Überblick und eine erste Synthese der Schlüsselkonzepte und Herausforderungen von One-Health, einschließlich einer Orientierung über eingereichte Abstracts/Vorschläge. Was sind Gesundheitsdisziplinen und -dimensionen für ein umfassendes One-Health-Systemmodell? Über die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt hinausgehend, um unter anderem ein gesundes Klima und eine nachhaltige Ressourcenbasis einzubeziehen.

* Amélie Desvars-Larrive über „Ein One-Health-Rahmenwerk zur Erforschung zoonotischer Interaktionen“ (Assistenzprofessorin für Infektionsepidemiologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Complexity Science Hub Wien sowie Initiatorin und Koordinatorin des Österreichischen One-Health Netzwerkes).

* Manfred Laubichler: „Biodiversität, Gesellschaft und die Dynamik des Systemversagens – wie können wir zu regenerativen Systemen übergehen?“ (Global Futures Professor und President’s Professor für Theoretische Biologie und Geschichte der Biologie am ASU/Santa Fe Institute).

* Martin Bertau: Thinking outside the box – opportunities, rebound effects, and pathways for future energy and raw material development (Professor und Lehrstuhl für Chemische Technologie, TU Bergakademie Freiberg und Fraunhofer Technologiezentrum für Hochleistungswerkstoffe)
* Shade Sutters zum Thema „Verstehen von Kollokation in Natur und Gesellschaft: Aufbau nicht-euklidischer Räume zum Messen, Verstehen und Navigieren komplexer sozialer Übergänge (Senior Global Futures Scientist an der School of Complex Adaptive Systems an der ASU).
* Kaushik Majumdar über „Biodiversität und One-Health in Afrika“ (Generaldirektor des African Plant Nutrition Institute APNI)
* Michael Obersteiner über „Modellierung von Ökosystemen und gesellschaftlichen Systemen im Rahmen von One-Health“ (Professor und Direktor am Environmental Change Institute ECI, Universität Oxford und IIASA)

 

TBC
Josiah Ober über „Gesunde Gesellschaft in einer gesunden Umwelt – Lehren aus dem klassischen Griechenland“ (Professor für Politikwissenschaft und Professor für Klassische Philologie und Philosophie an der Stanford University, tbc)

Igor Linkov über „Systemische Risiken und die Widerstandsfähigkeit gekoppelter Systeme“ (Risk and Decision Science Focus Area Lead beim US Army Engineer Research and Development Center, tbc)

B. Kurze Präsentationen der Teilnehmer auf der Grundlage der eingereichten Zusammenfassung und des/der Vorschläge(s) (5 Minuten)
C. Vorschlagsbezogener runder Tisch: Während der Sitzung werden die oben dargestellten Arbeitsfragen (A. bis E.) in einer propositionsbasierten Gesprächsrunde behandelt.
D. Geleitete Podiumsdiskussion
E. Konsolidiertes Systemmodell als Grundlage für den Entwurf eines Papiers

 

Fristen:

Einreichung von Abstracts an den Veranstalter bis zur angegebenen Frist.

Einreichung von Vorschlägen (Propositions) (nach Annahme / wird bis zum 20. Januar 2025 zur Verfügung gestellt (als Grundlage für die Vorbesprechung zwischen den Teilnehmern)
🡪20. Februar 2025 (1200 Uhr MEZ)

 

Hintergrund zum Transatlantic Lab
Das Lab ist eine transatlantische Initiative von Wissenschaftlern der Universität für Weiterbildung Krems, der Medizinischen Universität Wien, der Harvard University, des Complexity Science Hub Vienna, der Arizona State University, des Santa Fe Institute und der TU Bergakademie Freiberg. Ziel ist es, inter- und transdisziplinäre sowie systemwissenschaftliche Ansätze anzuwenden, um zukünftige komplexe gesellschaftliche Herausforderungen darzustellen und zu bewerten, um robuste Orientierungen zu geben, die auf einer systemischen Wissensintegration zwischen der Praxis und der Gesellschaft im Allgemeinen sowie der Wissenschaft basieren.

 

ENGLISH:

Title: One-Health from an Inter- and Transdisciplinary Perspective: Towards an Integrative Methods-Portfolio

Idea (and Justification)
Today’s multiple crises, conflicts, and other challenges underscore that coupled human-nature-technology systems (HNTS) must rely on a comprehensive understanding of the underlying system mechanisms and dynamics as well as potential intervention scenarios from policy in conjunction with all other societal levels (such as organizations). Therefore, it is essential to have well-informed decision-making- and negotiation processes.
In this session we focus on methods from various disciplines from all sciences (e.g., natural-, social and human-, systems-, engineering sciences) as interlinked part of an integrative methods-portfolio aimed at supporting an improved
– A. Understanding of coupled systems (e.g., biodiversity in the context of socio-technological scenarios) and related challenges in the context of poly-crises and systemic risks
– B. In a mode which makes use of all relevant knowledge sources such as from science and practice/society in a transdisciplinary sense
– C. By bridging quantitative and qualitative methods in a comprehensive manner and
– D. Within sufficient available time (e.g., crises might require understanding and intervention development within a very limited time) and with
– E. Adequate literacy, education, and training programs for empowerment

Format
Pre-event proposition development
As planned for the whole event, the selection of contributions will be based on the submitted abstracts. For selected contributions and in preparation for the session during the biodiversity days 2025, a proposition-based extension of the submitted abstract will follow as part of a virtual pre-discussion among participants of the session including the planned initiative inputs listed below (this will be done with specific instructions).
The propositions (one to a maximum of three) should be related to a method-based knowledge integration (see above A. to E.) and also explain how this contributes to the overall aim of a comprehensive understanding of coupled systems, their development trends and trajectories, and related interventions. Therefore, transitioning from vulnerable areas to spaces of sustainable innovation is essential.

Session
The session will be based on selected input talks (see below), short presentations by participants (5-10 minutes), a proposition-based round table as the core-element of this session, a podium discussion, and the follow-up consolidation based on a draft paper with an underlying comprehensive system model (system dynamics, CLD).

a. Initiative and stimulating input contributions: Various short inputs are provided such as by
o The Transatlantic Lab: An overview and first synthesis of the key concepts and challenges of one-health including an orientation on submitted abstracts / proposals. What are health disciplines and dimensions for a comprehensive one-health system model? Extending beyond human, animal, and environmental health to incorporate among others a healthy climate and a sustainable resource base
o Amélie Desvars-Larrive on ‘A One Health framework for exploring zoonotic interactions’ (Associate Professor in Infection Epidemiology at University of Veterinary Medicine Vienna and Complexity Science Hub Vienna and Inititator/Coordinator of the Austrian One-Health Network)
o Manfred Laubichler on ‘Biodiversity, society and failure dynamics of systems – how to transform towards regenerative systems?’ (Global Futures Professor and President’s Professor of Theoretical Biology and History of Biology from ASU/Santa Fe Institue)
o Martin Bertau: Thinking outside the box – opportunities, rebound effects, and pathways for future energy and raw material development (Professor and Chair of Chemical Technology, Freiberg University of Mining and Technology and Fraunhofer Technology Center for High-Performance Materials)
o Shade Sutters on ‘Understanding co-location in nature and society: Building non‐Euclidian spaces to measure, understand, and navigate complex social transitions (Senior Global Futures Scientist at the School of Complex Adaptive Systems at ASU)
o Kaushik Majumdar on ‘Biodiversity and one-health in Africa’ (General Director of the African Plant Nutrition Institute APNI)
o Michael Obersteiner on ‘Modeling Ecosystems and Societal Systems within the One-Health framework (Professor and Director at the Environmental Change Institute ECI, Oxford University and IIASA)

TBC
§ Josiah Ober on ‘Healthy society in a healthy environment’ Lessons learned from Classical Greece’ (Professor of Political Science and Professor of Classics and Philosophy at Stanford University, tbc)
§ Igor Linkov on ‘Systemic risks and resilience of coupled systems (Risk and Decision Science Focus Area Lead with the US Army Engineer Research and Development Center, tbc)

b. Short presentations by participants based on the submitted abstract and proposition(s) (5 minutes)
c. Proposition-based round table: During the session a proposition-based roundtable will tackle the set of working questions presented above (A. to E.).
d. Guided podium discussion
e. Consolidated system model as basis for draft paper

 

Deadlines:
Submission of abstracts according to the conditions of the conference
o Deadline for submission of proposition (after acceptance / will be provided until January 20, 2025 (as basis for pre-discussion between participants)
February 20, 2025 (1200 am CET)

 

Background to the Lab (as organizing subunit)
The Lab is a transatlantic initiative driven by scholars from University of Continuing Education Krems, Medical University Vienna, Harvard University, Complexity Science Hub Vienna, Arizona State University, Santa Fe Institute, and TU Bergakademie Freiberg and aims to apply inter- and transdisciplinary and systems science-based approaches to present and evaluate future complex societal challenges in order to provide robust orientations based on systemic knowledge integration between practice and society at large together with science.
For a basic understanding of one-health
As a starting point for discussion, the One Health paradigm recognizes the interdependence of human, animal, and environmental health and facilitates the development of sustainable solutions, considering the interconnected nature of these issues, making it a fitting framework for dealing with today’s poly-crises and complexity challenges (see following figure).

 

Figure 1: From Poly-Crises to One-Health (see: Steiner, G./Laubichler, M.D./Bertau, M./Zenk., L./Weitzer, J./Han, E./Birmann, B.M./Ziganshina Lienhard, D./Caniglia, G./Schernhammer, E.S. (2024). Navigating through poly-crises towards One Health: Mirage or tangible prospect? Insights from the Transatlantic Research Lab on Complex Societal Challenges. GAIA-Ecological Perspectives for Science and Society 33(1): 202 – 203.

Lead: Kathrin Erben (katrin.erben@austria.info; Österreich Werbung)

 

Titel: Tourismus und Biodiversität: Synergie oder Widerspruch?

Den Beginn macht ein Intro-Vortrag zum Status Quo. Anschließend widmet sich die Workshop-Session dem Design Thinking und Partizipationsprozessen, mit welchen die Widersprüche zwischen Tourismus und Biodiversität geschmälert werden und die Synergien erhoben werden sollen.

Nach einem Einführungsimpuls erarbeiten Teilnehmende mithilfe von Design Thinking Methoden, innovative und umsetzbare Lösungen. Als Schwerpunktthema dient “Tourismus und Biodiversität: Synergie oder Widerspruch?”. Der Fokus liegt auf der Einbindung partizipativer Prozesse, um gemeinsam nachhaltige Konzepte zu entwickeln. 

Der Workshop richtet sich an alle Tagungsteilnehmer:innen, die Interesse an einer touristischen Herangehensweise an Biodiversitäts-fördernden Maßnahmen haben.

 

Teilnehmer:innenanzahl: mind.5, max.30

Lead: Kathrin Pascher (kathrin.pascher@donau-uni.ac.at) & Eva Schober, Allianz Biodiversität & Wasser, Biodiversitäts-Hub Österreich

Mitwirkende: Thomas Hein, Norbert Kreuzinger, Thomas Marke, Jana Petermann, Jacqueline Loos, Rafaela Schinegger 

 

Titel: Win-Win-Win für Umwelt, Bürger:innen und Verwaltung: Vorschläge für Entscheidungsstrukturen und -prozesse zur Umsetzung von Boden-, Gewässer- und Wassermassnahmen

Die Allianz Biodiversität und Wasser (BiodiWa) wurde 2022 von Mitgliedern des Österreichischen Biodiversitätsrates und der Austrian Joint Water Initiative (AJWI) gegründet und wird am Biodiversitäts-Hub Österreich an der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) koordiniert.

Für die erfolgreiche Umsetzung von komplexen Maßnahmen zur Verbesserung von Boden, Gewässern und Wasserressourcen benötigt es die Zusammenarbeit und Abstimmung von Wissenschaft und Praxis sowie die Optimierung von Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen. Der Workshop bringt Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen und der Verwaltung zusammen, um bestmögliche Lösungsansätze zu entwickeln.

 

Ziel(e) des Workshops: Identifikation der kritischen Erfolgsfaktoren, Vorschläge zur Verbesserung der Strukturen und Prozesse

 

Output: Factsheet

 

Ablauf:

Impulsreferat, Präsentation von Best Practice Beispielen, Analyse der kritischen Erfolgsfaktoren, Vorschläge zur Umstrukturierung/Veränderung.

 

Zielgruppe:

Der Workshop richtet sich an Entscheidungsträger:innen aller Ebenen, Praktiker:innen, Wissenschafter:innen und Bürger:innen, welche über positive und negative Erfahrungen zur Umsetzung von kommunalen, regionalen oder größeren Biodiversitätsprojekten verfügen bzw. für alle, die mit dem Thema konfrontiert sind.

 

Dauer: 2,5h

Teilnehmer:innenanzahl: max. 30

 

(5) Freie Themen

Lead: Franz Sinabell (franz.sinabell@wifo.ac.at; WIFO) und Rafaela Schinegger (ILEN BOKU)

 

Titel: Der Wert intakter Lebensräume, die Rolle der Politik, Kosten und Finanzierung der Zielerreichung und Lösungsansätze zur Abmilderung von Trade-Offs

Die NatureRestaurationVO stellt große Anforderungen an die Akteure, die mit der Umsetzung betraut sind und hat finanzielle Folgewirkungen. Dies impliziert Trade-Offs, die noch nicht ausreichend bekannt und abschließend bewertet worden sind. Im Workshop sollen Meinungen, Positionen und Lösungsansätze aus verschiedenen Blickwinkeln eingeholt werden.

 

Ablauf: Im Workshop werden Impulsreferate aus verschiedenen Perspektiven vorgetragen (Biodiversitäts-Forschung, Ökonomie, NGO). Anschließend werden die in den Impulsreferaten aufgeworfenen Trade-Offs in drei bis vier Break-Out-Gruppen diskutiert. Rapporteure berichten über den Diskussionsverlauf.

 

Ziel ist eine breite Sicht auf Trade-Offs und Lösungsansätze zu ihrer Abmilderung.

 

Zielgruppe: Interessierte Personenkreise mit möglichst breitem fachlichen und weltanschaulichem Hintergrund.

 

Max. Personenzahl: 20

Lead: Alice Vadrot (UNIVIE/Biodiversitätsrat)

Mitwirkende: Simon Fellinger (UNIVIE, Gesamtkoordinator), Christian Lettner (UWK & UNIVIE, Fachlicher Leiter), Panelgäste

Titel: Biodiversity Austria – International: Die neue Schnittstelle zum Weltbiodiversitätsrat stellt sich vor

Biodiversity Austria – International” fungiert als nationale österreichische Schnittstelle zur Zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services – IPBES). IPBES ist das zentrale zwischenstaatliche Gremium zur Bewertung des Zustands der globalen Biodiversität und Ökosystemleistungen.

Die neue Schnittstelle unterstützt hierbei die Integration österreichischer Expertise in IPBES-Tätigkeiten und bestärkt auf österreichischer Ebene politische Prozesse. IPBES-Prozesse und -Ergebnisse werden im Rahmen des Projekts zielgerichtet aufgearbeitet und an Stakeholder kommuniziert. Expert:innen aus Wissenschaft, politische Entscheidungsträger:innen und Verwaltungsbeamte werden in weiterer Folge in Diskurs gebracht. Damit stärkt Biodiversity Austria – International die Handlungsfähigkeit, der Biodiversitätskrise in Österreich zu begegnen und unterstützt den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt.  

Biodiversity Austria – International wird durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gefördert. Das BMK stellt in Österreich die Nationale Kontaktstelle (National Focal Point) zu IPBES. Hier bestehen enge Zusammenarbeit und Austausch. Im Fokus steht hier die Unterstützung des National Focal Point durch Bereitstellung von Expertise zu diversen Biodiversitäts-Themen, durch Begleitung bei IPBES-Aufgaben und Plenarsitzungen. 

Ablauf:

Zu Beginn steht die Vorstellung der neuen Schnittstelle sowie eine ausführliche Einführung in die aktuelle IPBES-Agenda. Die Koordinatoren legen dar, wie sich österreichische Wissenschafter:innen über die Schnittstelle an den Assessments und Konferenzen von IPBES beteiligen können und dabei von den Kollegen unterstützt werden. Aus der Praxis berichtet dazu ein:e Autor:in. Im Anschluss erfolgt ein Kurzreferat über die Erfahrungen mit IPBES seitens des Österreichischen National Focal Points, dessen Leiterin Frau DI Gabriele Obermayr (BMK) ist. [angefragt] Schließlich wird eine Koordinatorin unserer Nachbarländer (Deutschland oder Schweiz) über ihre Sicht- und Arbeitsweisen zu IPBES berichten. In einem abschließenden Panel diskutieren die Vortragenden nach einer kurzen panelinternen Diskussion mit dem Publikum.


Lead: Hermann Bürstmayr (hermann.buerstmayr@boku.ac.at; ICB BOKU)

Mitwirkende: Juliane Dohm (dohm@boku.ac.at; ICB BOKU)

 

Titel: Genetische Vielfalt und Landwirtschaft

Diese Session widmet sich der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit zentralen Themen der genetischen Vielfalt in der Landwirtschaft, insbesondere im Hinblick auf Nutztiere und Nutzpflanzen. Sie richtet sich primär an Wissenschaftler*innen und Studierende aus relevanten Fachrichtungen wie Agrarwissenschaften, Umweltwissenschaften, Genetik und Biologie. Auch interessierte Gäste ohne akademischen Hintergrund sind herzlich eingeladen, an der Session teilzunehmen.

Die Session ist in zwei Teile gegliedert: Zunächst werden Fachvorträge zu verschiedenen Aspekten der genetischen Vielfalt präsentiert. Anschließend folgt eine Poster-Session, in der Forschungsergebnisse und Projekte im direkten Austausch mit den Teilnehmenden vorgestellt werden.

 

CALL for Abstracts:

  1. Wissenschaftlicher Vortrag (ca. 20 Minuten): Erforderlich ist die Einreichung eines Abstracts zum Thema der Session. Beiträge aus den Bereichen Agrarwissenschaften, Umweltwissenschaften, Genetik und Biologie sind besonders willkommen.
  2. Wissenschaftliches Poster (DINA0): Auch hier ist ein Abstract erforderlich, aus dem ersichtlich wird, dass das vorgestellte Thema zum Fokus der Session passt. Beiträge aus den oben genannten wissenschaftlichen Disziplinen sind besonders erwünscht.

Diese Session bietet eine Plattform für interdisziplinären Austausch und die Möglichkeit, aktuelle Forschungsergebnisse zur genetischen Vielfalt in der Landwirtschaft zu präsentieren und zu diskutieren.

 

Kontakt: Juliane Dohm, dohm@boku.ac.at

 

ENGLISH: 

Title: Genetic diversity and agriculture

This session is dedicated to the scientific exploration of topics related to genetic diversity in agriculture, particularly concerning livestock and crops. Its target audience is primarily researchers and students from relevant fields such as agricultural sciences, environmental sciences, genetics, and biology. Interested guests with or without academic background are also very welcome to participate in the session.

The session is divided into two parts: In the first part, various aspects of genetic diversity in agriculture will be presented as talks. In the second part, research projects and results will be presented and discussed during a poster session.

The following contributions can be submitted for this session:

  1. Scientific oral presentation (approx. 20 minutes): Submission of an abstract on the session topic is required. Contributions from the fields of agricultural sciences, environmental sciences, genetics, and biology are particularly welcome.
  2. Scientific poster (DINA0): Submission of an abstract is required here, too, demonstrating that the presented topic aligns with the focus of the session. Contributions from the aforementioned scientific disciplines are especially desired.

This session provides a platform for interdisciplinary exchange and the opportunity to present and discuss current research findings on genetic diversity in agriculture.

 

Lead: Theresa van Hoesel (theresa.vanhoesel@ffg.at; FFG) und Simone Jährig, Nationale Kontaktstellen für den Cluster 6 in Horizon Europe.

 

Titel: Gemeinsam erfolgreich in europäischen Biodiversitätsprojekten!

In diesem interaktiven Workshop holen wir europäische Biodiversitätsprojekte vor den Vorhang!
Profitieren Sie von den interessanten Erfahrungen österreichischer Projektpartner:innen aus Wissenschaft und Praxis. Im Austausch mit Projektleiter:innen und Projektteilnehmer:innen erhalten Sie aktuelle Einblicke, wie Projektideen entstehen, wie sich Partnerschaften aus unterschiedlichsten Akteuren bilden und welchen Nutzen bzw. Herausforderungen die Teilnahme an kollaborativen, europäischen Förderprogrammen im Biodiversitätsbereich mit sich bringt. Erfahren Sie darüber hinaus Facts & Figures zu kommenden Beteiligungsmöglichkeiten in Europäischen
Förderprogrammen wie Horizon Europe oder LIFE. Dieser Workshop richtet sich an alle, die Interesse an europäischen Projekten und Beteiligungsmöglichkeiten haben. Holen Sie sich Information, Inspiration und vielleicht bereits Mitstreiter:innen für Ihre eigenen Projektideen!

Ziele:
 Zeigen wie Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis in Biodiversitätsprojekten
zusammenarbeiten und gemeinsam Wirkung erzielen
 Wissens- und Erfahrungsaustausch mit erfolgreichen Projekten
 Europäische Förderlandschaft und vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten im Bereich
Biodiversität aufzeigen

Zielgruppe: Akteur:innen der Biodiversitätsforschung und -praxis, Entscheidungsträger:innen aus
Politik und Verwaltung, NGOs, interessierte Bürger:innen, sowohl Erfahrene als auch Neueinsteiger,
alle Organisationstypen.

 

Max. Personenzahl: 30